Zukunftsweisendes Museumskonzept mit grenzenloser Kunst

1 Million Besucher in den ersten 5 Monaten – das weltweit erste „Digital Art Museum“ in Tokio eröffnet neue Dimensionen.

team­Lab Bor­der­less“ lau­tet der Titel des Muse­ums. team­Lab ist das welt­weit füh­ren­de digi­ta­le Kunst­kol­lek­tiv des­sen Grün­der Toshi­y­u­ki Ino­ko ist. Bor­der­less bezieht sich auf die gren­zen­lo­se Welt, die sich hier den Besu­cher eröffnet.

team­Lab wur­de bereits 2001 gegrün­det und ist eine inter­dis­zi­pli­nä­re Kunst­kol­lek­tiv­grup­pe bestehend aus soge­nann­ten Ultra­tech­no­lo­gen, die ver­sucht das Inein­an­der­flie­ßen von Kunst, Wis­sen­schaft, Tech­no­lo­gie, Design und der natür­li­chen Welt zu erfor­schen und sicht­bar zu machen. Ver­schie­de­ne Spe­zia­lis­ten wie Künst­ler, Pro­gram­mie­rer, Inge­nieu­re, Ani­ma­to­ren, Mathe­ma­ti­ker und Archi­tek­ten gehö­ren zur team­Lab-Com­mu­ni­ty. Ziel ist es, eine neue Bezie­hung zwi­schen Mensch und Natur sowie zwi­schen einem selbst und der Welt durch die Kunst zu erfor­schen. Die digi­ta­le Tech­no­lo­gie hat es der Kunst ermög­licht, sich von der rein phy­si­schen Ebe­ne zu befrei­en und Gren­zen zu tran­szen­die­ren. team­Lab sieht kei­ne Gren­ze zwi­schen Mensch und Natur und zwi­schen sich und der Welt. Alles exis­tiert in einer lan­gen, zer­brech­li­chen, aber wun­der­vol­len, gren­zen­lo­sen Kon­ti­nui­tät des Lebens. „Die Gren­zen zwi­schen Künst­ler, Men­schen und Kunst­wer­ken lösen sich auf und die Welt team­Lab Bor­der­less wird dadurch kre­iert“, so der Grün­der Toshi­y­u­ki Ino­ko über das Muse­ums­pro­jekt und erklärt: „Wenn ein Künst­ler Gedan­ken und Gefüh­le direkt in die Erfah­run­gen der Men­schen ein­brin­gen kann, kön­nen sich auch Kunst­wer­ke frei bewe­gen, Ver­bin­dun­gen und Bezie­hun­gen zu Men­schen ent­ste­hen und ver­fü­gen über das glei­che Zeit­ver­ständ­nis wie der mensch­li­che Körper.“

Das Muse­um wur­de in Zusam­men­ar­beit mit dem Stadt- und Land­schafts­ent­wick­ler MORI Buil­ding ent­wi­ckelt und im Juni 2018 eröff­net. Die Bilanz nach den ers­ten Mona­ten ist über­aus erfreu­lich, bereits Ende Novem­ber wur­de die 1Millionste Besu­che­rin begrüßt und mit einem lebens­lan­gen „Bor­der­less Pass“ beglückt.

Das digi­ta­le Kunst­mu­se­um prä­sen­tiert etwa 60 inter­ak­ti­ve Kunst­wer­ke auf einer Flä­che von 10.000m² mit fünf unter­schied­li­chen Zonen. Die inter­ak­ti­ven Kunst­wer­ke haben kei­ne Gren­zen, die sie von den ande­ren tren­nen. Eini­ge erstre­cken sich über ihre Instal­la­ti­ons­räu­me hin­aus in die Flu­re, ande­re über­schnei­den sich und eini­ge ver­schmel­zen sogar magisch inein­an­der. Da es kei­ne Gren­zen gibt, erzeu­gen die immensen Kunst­wer­ke auch zwi­schen den Men­schen einen kon­ti­nu­ier­li­chen Fluss. Besu­cher betre­ten das Werk phy­sisch und erkun­den es als ein Erleb­nis auch in Inter­ak­ti­on mit ande­ren Besu­cher. Das Ergeb­nis ist eine völ­lig neue Art inter­ak­ti­ver digi­ta­ler Kunst, wie man sie sonst der­zeit in die­ser Qua­li­tät und Inten­si­tät noch nir­gends auf der Welt findet.

Die 5 The­men­be­rei­che, bezeich­net als „Zones“, nen­nen sich Bor­der­less World, team­Lab Ath­le­tics Forest, Future Park, Forest of Lamps und EN Tea House. Der Leicht­ath­le­tik­wald ist eine neue Art von krea­ti­vem Raum, der den Hip­po­cam­pus des Gehirns anregt, wo Emo­tio­nen und Gedächt­nis gesteu­ert wer­den und schärft das räum­li­che Bewusst­sein. Ath­le­tics Forest basiert auf dem Kon­zept, die Welt durch den Kör­per und das Den­ken drei­di­men­sio­nal zu ver­ste­hen. Das Ein­tau­chen in die­se inter­ak­ti­ve digi­ta­le Kunst mit kom­ple­xen drei­di­men­sio­na­len Räu­men weckt star­ke, kör­per­lich krea­ti­ve Erleb­nis­se. Im Future Park hin­ge­gen steht die päd­ago­gi­sche Erfah­rung im Vor­der­grund und basiert auf dem Kon­zept von co-krea­ti­ven Aktio­nen. Es ist wie ein Ver­gnü­gungs­park, wo Kin­der ihre eige­ne Welt mit­ge­stal­ten kön­nen. Die Inspi­ra­ti­on hin­ter die­ser inter­ak­ti­ven Arbeit ist der Wunsch, Kin­dern zu hel­fen, krea­ti­ver zu wer­den, indem sie co-krea­ti­ve Erfah­run­gen machen. Im Forest of Lamps inter­agie­ren die Beleuch­tungs­kör­per intel­li­gent mit den Besu­cher wäh­rend im EN Tea House Grü­ner Tee aus Naga­sa­ki zu einer Blü­te in der Tee­tas­se erblüht.

War­um sich aus­ge­rech­net MORI Buil­ding für die Umset­zung die­ses Muse­ums ent­schie­den hat erklärt der CEO Shin­go Tsu­ji so: „Tokio muss sei­ne Magnet­kraft kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sern, um für Men­schen, Waren, Kapi­tal und Infor­ma­tio­nen aus aller Welt attrak­tiv zu blei­ben. Laut dem neu­es­ten Glo­bal Power City Index1 legt Tokio in Berei­chen wie Wirt­schaft, Umwelt und Lebens­fä­hig­keit zu, aber es fehlt an Kunst und kul­tu­rel­ler Inter­ak­ti­on. Wir wün­schen uns, dass sich jeder an die­sem Muse­um, das ers­te und bis­lang ein­zi­ge die­ser Art, erfreut.“ Den Besu­cher­zah­len und deren über­aus posi­ti­vem per­sön­li­chen Feed­back nach zu urtei­len, scheint die­ser Wunsch wohl in Erfül­lung zu gehen. Jeden­falls ist das Muse­um jetzt schon ein abso­lu­tes Must-See in Tokio, der Stadt der Zukunft.

MORI Buil­ding
DIGITAL ART MUSEUM:
team­Lab Bor­der­less palet­te town,
Odaiba
1–3‑8 Aomi, Koto-ku, Tokio
https://borderless.teamlab.art/

Quel­le: Der Jah­res­be­richt des Mori Buil­ding-Think-Tanks der Mori Memo­ri­al Foundation.

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