Michael Prachensky
Kosmische Strahlen, Plasmaexplosionen, Qantenteneffekte – Michael Prachensky sprengt Rot auf Leinwände, um emotionales Verständnis für eine Wissenschaft jenseits aktuellen Vorstellungsvermögens zu erzeugen. Der Architekt, Künstler, Visionär und Querdenker sieht in seinem Schaffen die schnellste und effektivste Interpretation komplizierter Vorgänge – Vorgänge, deren Resultate leben und die Welt verändern werden.
Schon bald werden neue Werkstoffe die Art zu bauen, Energie zu erzeugen und zu speichern oder die Fortbewegungsmöglichkeiten grundlegend verändern – zum Positiven. Glaubt man den Visionen des Tiroler Architekten, Künstlers und Querdenkers, Michael Prachensky, so steht die industrielle Nutzbarmachung von Fullerene-Komposites mit seinen Partnern der Trans-Tech GmbH & Co KG unmittelbar bevor. Diese nanotechnologisch erzeugten Werkstoffe auf Kohlenstoffbasis verfügen über Eigenschaften, die selbst Harry Potter erstaunen lassen würden. So werden leichte, ESES (Environmentally Sound Energy Storag) Batterien ganze äuserzeilen mit Strom versorgen oder Elektromobilen zu Tausenden Kilometer Reichweite verhelfen, ohne seltene Erden wie Lithium oder umweltschädigenden Säuren. Hauchdünne, hochstabile Glasscheibenelemente wechseln mit Hilfe der Komposite nach Belieben Farbe und Lichtdurchlässigkeit, werden mit Niedervoltspannung zu infraroten Heizelementen oder erzeugen aus elektromagnetischen Wellen aller Art speicherbaren Strom.

Jenseits des aktuellen Dekonstruktivismus
„Wenn wir auf Isolierung, Wärmedämmung, Isolierscheiben und Oberflächenschutz wie Verzinken verzichten und gleichzeitig bahnbrechende statische Eigenschaften nutzen können, werden zarte Baukörper realisierbar, die noch weit jenseits der Phantasie des aktuellen Dekonstruktivismus liegen“, prophezeit Prachensky und sieht in der Architektur seiner ursprünglichen Profession als Architekt entsprechend die ersten Anwendungen der Fullerene-Komposites. Prototypen liegen bereits vor, deren immenses Potential wird seitens Univ.-Prof. Dr. Erich Gornik von der TU Wien begleitend bestätigt. Prachensky, selbst Partner und Begleiter des internationalen Forscherteams, sieht seine Aufgabe auf zwei Gebieten. Als Querdenker erkennt, entwickelt und beschreibt er zunächst die Zusammenhänge rund um diese Technologien: Die Auswirkungen einer dezentralen Denkweise der Stromerzeugung und ‑speicherung sind in ihrer Breite z. B. kaum absehbar.
Nicht nur, dass die Mega-Kraftwerke, Stromnetze, Überlandleitungen bis hin zur Anwendung fossiler Brennstoffe samt ihrer Infrastruktur mit Tankstellen, Gasleitungen, Ölraffinerien und ‑förderungen überflüssig wären, auch internationale Gefüge und Wohlstand der Volkswirtschaften würden sich auf Grund der Mikro-Kraftwerke und der Mikro-Plasmareaktoren verschieben. Darüber hinaus sind verkehrstechnische und städteplanerische Konzepte bis zu internationalen, alternativen Projekten zu erkennen, zu beschreiben und damit in die Zukunft zu leiten.
Mein interdisziplinärer Ansatz vereint Wissenschaft, Forschung, Architektur und Kunst
Die zweite Aufgabe des Tiroler Visionärs besteht im Erzeugen von Verständnis bei Menschen außerhalb des Forscherkreises. Anders wie die klassische Mechanik oder Elektrizität, die man sich Wasserläufen vergleichbar vorstellen kann, entziehen sich diese neuen Technologien dem menschlichen Vorstellungsvermögen, weil die Alltagserfahrungen fehlen. Quantenphysikalische Prozesse sind zwar in aller Munde, widersetzen sich aber dem normalen Menschenverstand. Deshalb müsse auf andere Weise ein emotionales wie visuelles Verständnis erzeugt werden, um die Menschen zu erreichen, so Prachensky. In seinen jüngsten, extrem kraftvollen großformatigen Werken thematisiert er energetische Entladungen in Plasmareaktoren, kosmische Strahlen, fragile, (noch) undenkbare Baukörper, amorphe Glastempel und Energien ganz allgemein. Dominierend dabei immer ein kräftiges Rot, ein Rot, das zu seiner Familie gehört, wie Prachensky meint, und quasi generationsübergreifend wirkt, wenn es auch in ganz unterschiedlichen Kontexten verwendet wird. Kunst wird bei Prachensky so zur Sprache einer Wissenschaft, die sich sonst der menschlichen Vorstellungskraft und damit auch einem tiefen Verständnis entzieht.
„Ich will den Menschen helfen, diese neuen Techniken sehen, begreifen und spüren zu lernen. Hier funktioniert auch mein interdisziplinärer Ansatz: Wissenschaft, Forschung, Architektur und Kunst hängen eng zusammen, die Kunst wird zur Ausdrucksform der Technik, die Architektur zur Ausdrucksform der Kunst“, so der Visionär. Architektur wird leichter, transparenter, schwebender und menschlicher werden – das können die jetzigen Technologien noch nicht. Darüber hinaus werden die ökologischen Anforderungen der Gärten, der Hydro‑, Aero- und Aquaponik-Anlagen in die Gebäudehüllen integriert.
Kunst, Technik und Naturwissenschaft – ein künstlerischer Gestaltungsansatz?
Über das Spannungsverhältnis, aber auch über die Überschneidungen und Berührungspunkte von Kunst und Wissenschaft lohnt es zu denken. Im Schaffen von Michael Prachensky spiegelt sich ein interessantes Beispiel für den komplexen Zusammenhang von Naturwissenschaft, Technik und Kunst wider. In diesem Zusammenhang können solche Überschneidungen auch einem neuen Aufklärungsdenken zugesprochen werden. Es sei ein wichtiger Denkansatz der Moderne, zudem er sich mittels seiner Kunst philosophisch verpflichte, so Michael Prachensky. Der Künstler selbst sieht in seinen Werken die schnellste und effektivste Interpretation der komplizierten Vorgänge in den Forschungslabors in St. Petersburg. Das explodierende Rot steht für die undenkbaren Prozesse im Plasmareaktor, die Kohlenstoff-Atome in völlig neue, unnatürliche, aber extrem stabile Strukturen ordnen. Aus der Explosion, dem Chaos, der Entropie entsteht einem fast göttlichen Schöpfungsprozess folgend eine neue Ordnung, ein neues Material mit Eigenschaften, dessen Möglichkeiten in ihrer Summe noch gar nicht bekannt sind.
Ohne Visionen gibt es keine Zukunft
„Wissenschaft, Architektur und Technik verändern sich“, predigt Prachensky, „Innovation und Kreativität sind ureigene Schöpfungskräfte des Menschen, folgen seinem Streben nach Erkenntnis. Ich folge dem Drang, der Mitwelt Ideen und Visionen verständlich zu machen und sie letztlich auch umzusetzen.“ Der Visionär, Querdenker, Architekt und Künstler nennt sein aktuelles Thema nicht von ungefähr „der Zeit ihre Wissenschaft, der Wissenschaft ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“. Es gelte, Perspektiven interdisziplinär zu verknüpfen und ein universelles Zusammenwirken von Geistes- und Naturwissenschaften mit der Kunst anzustreben.