Peter Carl Fabergé

Der berühmteste Juwelier aller Zeiten

Das Vir­gi­nia Muse­um of Fine Arts besitzt die gröss­te öffent­li­che Faber­gé-Samm­lung aus­ser­halb Russ­lands mit ins­ge­sammt 195 Stü­cken des rus­si­schen Juwe­liers. Fünf der 52 bekann­ten Oster­ei­er, die Sei­ner­zeit für die rus­si­sche Zaren­fa­mi­lie ange­fer­tigt wur­den, sind hier zu sehen. Der Gross­teil der Schät­ze, inklu­si­ve Oster­ei­er, Rah­men, Tie­re, Blu9men und Spa­zier­stock wie auch Schirm­grif­fen stammt aus der Nach­lass vol Lil­li­an Tho­mas Pratt, der 1947 an das Muse­um ging.

Chef­ku­ra­tor und Vize­di­rek­tor für Kunst und Erzie­hung Micha­el Tay­lor erzählt: „Frau Pratt bezahl­te viel Geld für die fünf Oster­ei­er. Der stern­för­mi­ge Rah­men mit dem Por­trät der Groß­her­zo­gin ist ver­mut­lich das ein­zi­ge noch heu­te exis­tie­ren­de Besitz­tum, das die Zaren­fa­mi­lie ins sibi­ri­sche Exil mit­nahm, wo sie schluss­end­lich ermor­det wur­de.“ Die Instal­la­ti­on prä­sen­tiert ins­ge­samt 280 Objek­te von Faber­gé und ande­ren rus­si­schen Juwe­lie­ren in einer viel­schich­ti­gen inter­ak­ti­ven Aus­stel­lung. Das VMFA ist das ein­zi­ge USame­ri­ka­ni­sche Kunst­mu­se­um, das Faber­gé und sons­ti­gen Objek­ten aus Russ­land gan­ze fünf Gale­rien wid­met. Die Samm­lung umfasst fünf der 52 Kai­ser­li­chen Rus­si­schen Oster­ei­er aus der Juwe­lier­werk­statt von Karl Faber­gé. Die meis­ten Stü­cke von Faber­gé bestehen aus Schmuck­stei­nen, Edel­me­tal­len wie Gold, Pla­tin und Sil­ber, wie auch aus Dia­man­ten, Edel­stei­nen und wei­te­ren Mate­ria­li­en. Der neu gestal­te­te Raum ermög­licht Rund­um­an­sich­ten jedes ein­zel­nen Eis. Die fünf Gale­rien sind nach Mate­ria­li­en geglie­dert und prä­sen­tie­ren Objek­te aus Gold und Sil­ber, Juwe­len, Email, Schmuck­stei­ne, Iko­nen sowie eine noch nie in einem Muse­um aus­ge­stell­te Tafel im alt­rus­si­schen Stil mit getrie­be­nen Kupferblättern.

Die drei zen­tra­len Faber­gé-Gale­rien der Suite sind nach der groß­zü­gi­gen Gön­ne­rin des Muse­ums und ehe­ma­li­gen Ange­hö­ri­gen des Grün­dungs­aus­schus­ses des VMFA, Eda Hof­stead Caba­niss benannt. 

Der Schwer­punkt lag bei der Neu­ge­stal­tung auf den inter­ak­ti­ven Ele­men­ten: Heu­te kön­nen Besu­cher an vier gro­ßen Touch­screens den kom­ple­xen Auf­bau und das Innen­le­ben der Kai­ser­li­chen Oster­ei­er bewun­dern. Nach­dem sie die gesam­te Samm­lung der Minia­tur-Oster­ei­er von Faber­gé besich­tigt haben, kön­nen Inter­es­sier­te außer­dem ihre eige­nen Designs ent­wer­fen und über eine inter­ak­ti­ve, in allen Gale­rien ver­füg­ba­re Anwen­dung tei­len. Die Mobil-App erweckt die Mär­chen­welt der ver­schie­de­nen Deko-Objek­te zum Leben und bie­tet ein ein­ge­hen­des Geschichts­er­leb­nis mit aller­lei Wis­sens­wer­tem zur gan­zen Fabergé-Sammlung.

DIE LILLIAN THOMAS PRATT COLLECTION
Die aus­führ­li­che Bezeich­nung der Samm­lung lau­tet „Lil­li­an Tho­mas Pratt Coll­ec­tion of Faber­gé and Rus­si­an Deco­ra­ti­ve Arts“. Sie umfasst die größ­te öffent­lich zu besich­ti­gen­de Anzahl an Kai­ser­li­chen Oster­ei­ern von Faber­gé außer­halb von Russ­land und wur­de zwi­schen 1933 und 1946 von Lil­li­an Tho­mas Pratt aus Fre­de­ricks­burg, Vir­gi­nia, der Gat­tin des Direk­tors von Gene­ral Motors, John Lee Pratt, ange­legt. Lil­li­an Tho­mas Pratt ver­mach­te dem Muse­um 1947 mehr als 400 rus­si­sche Deko-Objek­te, vie­le davon aus Faber­gés Werkstatt.

KARL FABERGÉ
Karl Faber­gés Werk­statt war ver­mut­lich die bekann­tes­te aller Zei­ten und kre­ierte Objek­te für die Zaren Alex­an­der III und Niko­laus II sowie deren Fami­li­en und gro­ße Tei­le des euro­päi­schen Adels. Beson­ders bekannt ist Karl Faber­gé aller­dings für sei­ne Kai­ser­li­chen Oster­ei­er. Der hoch­ta­len­tier­te Künst­ler und Unter­neh­mer wur­de 1846 gebo­ren und über­nahm den Betrieb sei­nes Vaters, Gus­tav Faber­gé, in den 1870er Jah­ren. Anfäng­lich wur­de Schmuck aller Art gefer­tigt, nach sei­ner Ernen­nung zum Hof­lie­fe­ran­ten begann Faber­gé aber mit der Her­stel­lung sei­ner Serie von 52 Kai­ser­li­chen Oster­ei­ern, die ihm schließ­lich zum Ruhm ver­half. Die Gat­tin von Zar Alex­an­der III, Zarin Maria Fjo­do­row­na, bekam 30 der Meis­ter­wer­ke. Ihre Schwie­ger­toch­ter und Gat­tin des letz­ten Zaren Niko­laus II, Alex­an­dra Fjo­do­row­na, erhielt 20 davon. Zwei wei­te­re Eier waren geplant und wur­den bis Ostern 1917 teil­wei­se fer­tig­ge­stellt, aber Niko­laus dank­te ab, bevor sie end­gül­tig abge­schlos­sen und gelie­fert wer­den konnten.

Faber­gés Werk­statt beschäf­tig­te 500 Juwe­lie­re, betrieb fünf Nie­der­las­sun­gen und pro­du­zier­te mehr als 150.000 Objek­te, dar­un­ter Schmuck­stü­cke, Sil­ber­wa­re  und Klein­ode. Vie­le davon wur­den wäh­rend der Revo­lu­ti­on 1917 zer­legt, ein­ge­schmol­zen oder zer­stört. Nach der Hin­rich­tung von Zar Niko­laus II und sei­ner Fami­lie schloss Faber­gé sei­nen Betrieb und floh in die Schweiz, wo er 1920 starb.

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