Das Team von MuseumsPartner bietet qualitativ hochwertige Dienstleistungen für Kunsthändler, Galerien, Privatsammler und Museen. Basierend auf langjähriger Erfahrung wurden Lösungen entwickelt, um Kunstwerke und Antiquitäten sowie aufwändige Installationen während des Transfers auf der Straße, durch den Zoll, internationale Flughäfen oder Häfen mit größter Sorgfalt zu schützen. Die eigens dafür errichteten Hochsicherheits- und klimatisierten Lagerhallen der MuseumsPartner sind direkt mit dem professionellen Kunsttransport und dem Vertriebsnetz der renommierten ICEFAT-Partnerunternehmen verbunden, so dass Artefakte sicher bleiben und in jeder Phase mit Sorgfalt behandelt werden.
2011, drei Jahre vor seinem Tod, begann der allgemein als MF Husain bekannte „Picasso Indiens“, Maqbool Fida Husain, in seiner Wahlheimat Katar an einem künstlerischen Konzept für eine Installation zu arbeiten, die die vom Menschen entwickelte Energie von Autos der natürlichen Energie von Araberpferden gegenüberstellen sollte. Vom Motto „Form follows function“ ausgehend wurde der Künstler wie selbstverständlich von Muranoglas als Material für seine Kreation von fünf überlebensgroßen Pferdestatuen angezogen, da seine einzigartige und unübertroffene Fähigkeit, Transparenz mit Formbarkeit und Leuchtkraft der Farben zu kombinieren, die ausgeprägte Dynamik und den freien Geist der Araberpferde perfekt widerspiegeln würde. Ars Muranos Umsetzung des anspruchsvollen Entwurfs von MF Husain erforderte die Negierung oder zumindest die Streckung der allgemein anerkannten Beschränkungen von Glas, die Aufmerksamkeit der Glashandwerker richtete sich daher in erster Linie auf das, was das Material leisten konnte und was nicht.
Nach jahrelanger Forschung, Entwicklung und Arbeit an den weltberühmten Öfen der „Glasinsel” Murano wurden die fünf verschiedenfarbigen Pferde aus Glasbausteinen in höchster Perfektion fertiggestellt; sie warteten nur darauf, von Murano in ein eigens gebautes Museum in der Education City von Doha transportiert zu werden, das von der First Lady Katars, Sheikha Mozah bint Nasser al Missne, und deren Ehemann, Sheikh Hamad bin Khalifa Al Thani, dem Emir von Katar, in Auftrag gegeben worden war. Die Experten von Museumspartner hätten damals nicht gedacht, dass der Transport nach Doha und die Installation der Glaspferde dort von ähnlichen Extremen und Schwierigkeiten geprägt sein würde wie die Fertigung der Kristallpferde selbst.
Das Forschungs- und Entwicklungsteam von Museumspartner reiste nicht nur nach Doha, sondern auch nach Murano in die Lagune von Venedig, um die strukturelle Integrität der Glaspferde gründlich zu überprüfen und festzustellen, welche Umweltbedingungen während des langen Transits der fragilen Fracht auf Schiffen, Lastwagen und Flugzeugen herrschen würden. Es wurden Transportkisten konzipiert, um die idealen Klimabedingungen und einen perfekten Vibrationsschutz zu gewährleisten. Genauer gesagt wurde jedes der über 2 Tonnen schweren Glaspferde zum Schutz gegen externe Stöße in Schutzfolie verpackt und am Rumpf mit Gurten fixiert, die fest genug waren, um jede Bewegung zu verhindern, die über die für die Stoßabsorbierung notwendige minimale Bewegungsmöglichkeit hinausging. Mit Silikon abgedichtete Holzaussparungen sowie Polster in den torsionsgetesteten Kisten sollten für weiteren Schutz sorgen. Zusätzlich sollten die äußere Schutzhülle und Verpackung dazu dienen, die Glaspferde gegen extreme Klimabedingungen zu isolieren; Datenlogger im Inneren und Stoßsensoren an der Außenseite der Gebinde überwachten die empfindliche Fracht rund um die Uhr. Nach 5 Tagen des Verpackens im regnerischen November 2015 waren die Pferde endlich für den Transport zum ersten Zwischenstopp, dem Kunstdepot von Museumspartner in Innsbruck, bereit. Um die Pferde in ihren Kisten vom Betrieb des Herstellers zum Kai transportieren zu können, musste das Arthandling-Team zuerst zwei Wände einreißen, da die Türen für die riesigen Pferde zu klein waren. Um das Maß voll zu machen, wollte der Regen einfach nicht aufhören und in den Kanälen Venedigs stieg unaufhörlich das Wasser; das spezielle Schwerlastkranschiff konnte mit den riesigen Kisten an Deck nicht mehr unter den zahlreichen kleinen Brücken hindurchfahren. Das Team musste deshalb eine längere alternative Route mit mehr Wellengang nehmen. Trotz all dieser Hindernisse traf das Schiff pünktlich am Tronchetto, dem geschäftigen Hafen Venedigs ein; dort wurde die zerbrechliche Fracht vorsichtig mit einem Portalkran auf den klimatisierten Kunst-LKW verladen.
Einen Tag später kamen die Pferde sicher in Innsbruck an. Obwohl sie für den sofortigen Weitertransport nach Doha bereit gewesen wären, sollten sie länger als ursprünglich geplant in Innsbruck bleiben, da der Eigentümer der Pferde Museumspartner darum gebeten hatte, die Glasständer der Pferde aus statischen Gründen durch andere zu ersetzen. Dies war eine ziemlich heikle Angelegenheit, da die Gefahr bestand, dass die Glaspferde beim Entfernen der fest angehafteten Glashalterungen auseinanderbrachen. Das Team von Museumspartner entwickelte gemeinsam mit Glasfachleuten eine Technik, die sicherstellte, dass die alten Glasgestelle vom gläsernen Rumpf der Pferde gelöst und die Pferde auf neue Halterungen gehoben werden konnten. Zuerst scannte ein Spezialist alle Pferde, nachdem er ein spezielles Kontrastmittel aufgetragen hatte, um genaue 3D-Modelle aller Pferde zu erstellen. Als alle Pferde gescannt waren, begann Waagner Biro mit der Herstellung neuer Glasständer, während Museumspartner sich daran machte, mit einer handgeführten Seilsäge den Epoxidkleber von den Pferdegestellen zu entfernen. Zur Gewährleistung der Standsicherheit der von ihren Gestellen getrennten Pferde schnitt das Museumspartner-Team Kerben aus, um in diesen verstellbare Gurte einzufädeln und die 2 bis 3 Tonnen schweren Pferde mit einem Schwerlast-Portalkran anzuheben. Die Pferde wurden zusätzlich durch Holzgerüste gesichert. Die zu diesem Zeitpunkt gelieferten neuen Glashalterungen wurden unter den Rümpfen der Pferde platziert und die Tiere wurden dann auf die neuen Gestelle heruntergelassen und mit speziellem Silikon verklebt.
Auf Grund der neuen Glasgestelle musste Museumspartner auch neue Transportkisten konzipieren, um den extremen Anforderungen des Transports nach Doha – von Schneestürmen und minus 7 Grad in Innsbruck bis Sonnenschein und 40 Grad in Doha – gerecht zu werden. Es wurden Klimakisten gebaut, die sowohl extremen Klimabedingungen standhalten als auch möglichen Schäden durch Durchschlag, Vibration und Stoß vorbeugen konnten. Zusätzlich zu Schutzfolie, Sicherheitsriemen, mit Silikon abgedichteten Holzaussparungen, Datenloggern und Stoßsensoren, schützender äußerer und innerer Isolierung, die die Klebestellen der Pferde auf einer Temperatur zwischen 18 und 20 Grad hält, wurde Zellulosematerial in die Verschläge gefüllt. Die aufwändig verpackten Pferde wurden auf einen Megatrailer geladen, zum Frachtflughafen in Luxemburg transportiert und von dort mit einem speziellen Frachtflugzeug nach Doha befördert. Als die wertvolle Fracht und das Team in der Education City ankamen, befand sich der für die Pferde vorgesehene Standort noch im Bau und war deshalb für den eigens bestellten Schwerlastkran nicht zugänglich; er sollte eigentlich die Klimakisten direkt auf die versenkbaren Plattformen von drei sich drehenden konzentrischen Kreisen eines Karussells in der Mitte des Museums heben.
Stattdessen organisierte das Team einen speziellen Gabelstapler, um die Kisten sicher durch die Wüste und holpriges Gelände zum finalen Standort zu transportieren. Die Übergabe der Pferde bedeutete gleichwohl nicht das Ende des Engagements von Museumspartner für dieses Projekt. Das Team packte die Pferde auch aus und installierte sie auf den versenkbaren Plattformen, wo sie unter der Erde geschützt auf den Abschluss der Bauarbeiten warteten.