Der Blick des Künstlers in das Wunderbare

Fred Weidmann im Gespräch mit Olaf Rippe

Anmer­kung: zum Erschei­nungs­ter­min der Print-Aus­ga­be hat Fred Weid­mann noch gelebt. Mitt­ler­wei­le ist der Künst­ler lei­der ver­stor­ben. RIP lie­ber Fred – wir hal­ten dich so in Erin­ne­rung, wie wir dich zuletzt in dei­nem Ate­lier erlebt haben: lebens­froh, hei­ter und vol­ler krea­ti­ver Geistesblitze.

Es heißt, wer die Far­be Gelb als Lieb­lings­far­be hat, wäre ein frei­heits­lie­ben­der, geist­vol­ler, opti­mis­ti­scher, kom­mu­ni­ka­ti­ver, tem­pe­ra­ment­vol­ler Mensch, mit viel Sinn für Humor. Viel­leicht ist dies der Grund, war­um sich Fred Weid­mann grund­sätz­lich von Kopf bis Fuß in Kana­ri­en­gelb klei­det. Wenn man mit ihm zusam­men ist, gibt es kei­nen Zwei­fel – er ist das leben­di­ge Bei­spiel, dass die Farb­psy­cho­lo­gie zutrifft.

Sei­ne Lebens­freu­de, sei­ne Hei­ter­keit und die krea­ti­ve Unru­he vol­ler Geis­tes­blit­ze machen Fred zu einem Gesprächs­part­ner, wie man es sich nur wün­schen kann und dies mit inzwi­schen 84 Jah­ren. Seit vie­len Jah­ren sind wir mit­ein­an­der befreun­det und in unzäh­li­gen Gesprä­chen haben wir uns über das Geis­ti­ge die­ser Welt aus­ge­tauscht und als Samm­ler sei­ner Wer­ke freue ich mich jeden Tag aufs Neue, dass es einen Geis­tes­ver­wand­ten auf die­ser Welt gibt.

Fred Weid­mann wur­de am 21.1.1938 in der Schweiz gebo­ren und lebt heu­te mit sei­ner Fami­lie in Mün­chen. Er wuchs im Dunst­kreis der letz­ten Künst­ler vom Mon­te Veri­tá auf und hat­te dort auch sei­ne ers­ten Berüh­run­gen mit der Kunst durch Wal­de­mar Bet­tac – mit 12 Jah­ren beherrsch­te er das Hand­werk meis­ter­lich und 1957 hat­te er bereits zwei aus­ver­kauf­te Aus­stel­lun­gen in den USA. Sei­ne aka­de­mi­sche Grund­aus­bil­dung bekam er an der Züri­cher Kunst­ge­wer­be­schu­le, spä­ter an der Hoch­schu­le für Gestal­tung in Ulm im Bereich visu­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on. Für ihn hat Kunst expli­zit etwas mit Kön­nen zu tun, aber auch mit Inter­ak­ti­on. Also stu­dier­te er Sozio­lo­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten in Köln und Bonn und pro­mo­vier­te 1971 schließ­lich zum The­ma »Grund­la­gen einer Kom­mu­ni­ka­ti­ons­so­zio­lo­gie«, in der es spe­zi­ell um das Miss­ver­ständ­nis geht.

Fred Weid­mann mit Olaf Rip­pe, August 2022 

War­um aus ihm kein Pro­fes­sor wur­de, son­dern eben doch ein Künst­ler, hat sehr kon­kre­te Grün­de, die auch zugleich die Inhal­te sei­ner Kunst sind. In sei­nem Stu­di­um hat­te er bei­na­he das Mensch­sein aus den Augen ver­lo­ren, wie er meint. Nach fast 10 Jah­ren Kunst­abs­ti­nenz hat­te er begrif­fen, dass es an der Zeit sei, selbst Wer­ke zu pro­du­zie­ren und dabei den Weg über das Non­ver­ba­le zu wagen. »Das Leben als Maler bringt ein paar Beson­der­hei­ten, die der Nicht-Maler viel­leicht nicht ahnt«, so Fred über sich als Künst­ler. »Es ist die Rück­kop­pe­lung mit der wahr­nehm­ba­ren Rea­li­tät. Wäh­rend für jeder­mann der Him­mel ein­fach blau ist, ist für mich da ein Blau-Ver­lauf von Ultra­ma­rin über Kobalt­blau zu Phtha­lo­cya­nin. Oder beim Zeich­nen: jeder Strich hat in sich das Poten­zi­al, Ver­schie­de­nes dar­zu­stel­len, er könn­te ein Haar, eine Kan­te, ein Hori­zont, ein Zei­chen oder eine Schraf­fur sein. Das kann Bewusst­seins­ar­beit anre­gen. Vor allem aber ist der Maler auf­ge­ru­fen, in der Natur genau­er hin­zu­schau­en, weil er etwas vom gera­de Erkann­ten ein­bau­en wird in sein Werk. Dabei füh­re ich
mir vor Augen, wie ich in allen Lebens­la­gen und im Gro­ßen wie im Mikro­sko­pi­schen die Räu­me skiz­zie­re. Ich sehe die Win­kel, die Geo­me­trie, weil ich es umset­zen will.

Es ist der Blick in eine Welt vol­ler Wun­der und die Welt­sicht einer Gene­ra­ti­on, die 1968 einen Wen­de­punkt erleb­te. Wer damals die Welt ver­ste­hen woll­te, vor allem, wenn er sich mit Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kunst befass­te, der expe­ri­men­tier­te mit sei­ner Psy­che, wozu damals auch LSD gehör­te. Wie er mein­te, eröff­ne­te sich ihm dadurch ein Erkennt­nis­weg, ein Arbeits­feld, wo der nicht­sprach­li­che Aus­druck im Vor­teil war gegen­über den ande­ren Ver­mitt­lungs­ver­su­chen. Zu die­ser Zeit bekam er auch Kon­takt zur Grup­pe der Phan­tas­ti­schen Rea­lis­ten, er war befreun­det und stand im Aus­tausch mit Ernst Fuchs oder HR Giger und zahl­rei­chen ande­ren Künst­lern. Eine Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit wird man aber ver­ge­bens suchen – bis heu­te bleibt er sich als Frei­geist treu, der zugleich immer auch ein ech­ter Tra­di­tio­na­list geblie­ben ist.

Als Maler ist Fred dem Kön­nen ver­pflich­tet – er liebt die alten Meis­ter, die ame­ri­ka­ni­schen Infor­mel­len inspi­rie­ren ihn, aber auch die Sinn­lich­keit der Impres­sio­nis­ten und dann gibt es da noch Max Ernst, der mit sei­nen bahn­bre­chen­den Ent­de­ckun­gen der Frot­ta­ge oder der Décal­co­ma­nie dem magi­schen Zufall eine Büh­ne ver­schaff­te. Durch Richard Matu­schek, ein Wie­ner Künst­ler aus der Grup­pe der Phan­tas­ti­schen Rea­lis­ten, lern­te er die Tech­nik Décal­quage ken­nen, Ölfar­be auf nicht sau­gen­dem Grund. Hier­durch ent­ste­hen eigen­wil­li­ge Grund­mus­ter, die dem Gesetz des Frak­ta­len fol­gen und dadurch zu immer neu­en »zufäl­li­gen« Aus­drucks­for­men füh­ren kön­nen, ganz im Sin­ne der psy­che­de­li­schen Kul­tur dama­li­ger Tage.

Auf das Gesetz des Zufalls ange­spro­chen, mein­te Fred: »Mei­ne frü­hen Bil­der waren oft das Ergeb­nis von vie­len Zufäl­len. Es ent­stan­den Bil­der, in denen das Flüs­si­ge die Form erzeug­te und ich nur wenig ein­ge­grif­fen hat­te. Mit zuneh­men­der Meis­ter­schaft hat mein Inter­es­se an der eige­nen Über­ra­schung nach­ge­las­sen; mei­ne Bil­der sind vol­ler Absich­ten. So gibt es immer Vor­ar­beit, ich schaf­fe mir eine inspi­rie­ren­de Aus­gangs­la­ge, zum Bei­spiel wäh­le ich eine vor­her mar­mo­rier­te Lein­wand, dar­in ist etwas von der Aus­ge­gli­chen­heit des Flüs­si­gen, das kann aus­rei­chen, um nun mit ein biss­chen Pin­sel­ar­beit zu For­men zu kom­men. Manch­mal ist die Regel ganz ein­fach: man beto­ne jede Linie, die oben links einen Fleck begrenzt. Aber das betrifft nur eine Spiel­art mei­ner Male­rei. Eigent­lich male ich The­men, da gestal­te ich eine Büh­ne auf der Lein­wand, renais­sance­haft. Auf der Suche nach Schön­heit oder Ele­ganz fin­de ich manch­mal im Jugend­stil Anre­gung. Meis­tens ist es doch die Gegen­wart, mei­ne eige­ne For­schung, die mich inspi­riert, nicht die Kunst ande­rer. Man­che The­men und Bild­ideen grei­fe ich immer wie­der auf, so dass sol­che Bil­der eine Vor­ge­schich­te haben und wenig Zufälliges.«

Bei Fred ver­wan­delt sich alles und was er nicht selbst her­vor­hebt, voll­endet das Auge des Betrach­ters. Immer wie­der bil­den sich beim Betrach­ten sei­ner Bil­der spon­tan ent­ste­hen­de For­men, Gesich­ter aus Fabel­wel­ten – der Betrach­ter ist auf die­se Wei­se in per­ma­nen­ter Inter­ak­ti­on mit dem Kunst­werk. »Wenn ein Bild dich anschaut, ist das ein beson­de­res Erleb­nis, Sym­me­trien und dar­in Augen sind wie ein Blick in den Spie­gel; wenn du schaust, schaut er auch. (Mona Lisa das berühm­tes­te Bei­spiel.) Wenn der Maler aus­drü­cken will, dass das, was er dar­stellt, lebt, oder See­le hat, lässt er die Pflan­ze oder die Land­schaft zurück­schau­en. Mit den Elfen und ver­wand­ten eso­te­ri­schen Gestal­ten ist es ähn­lich, es sind Hilfs­mit­tel, die beto­nen hel­fen, dass nichts unbe­lebt ist«, so Fred Weid­mann. Ein Lieb­lings­the­ma von Weid­mann ist das Spiel mit Effek­ten. Er liebt die illu­sio­nis­ti­sche Male­rei Trompe‑l’oeil. Zahl­rei­che Woh­nun­gen und Häu­ser hat er in den letz­ten Jahr­zehn­ten welt­weit mit sei­ner Kunst ver­wan­delt. In den Form­wel­ten liebt er das Orga­ni­sche des Jugend­stils und immer wie­der fin­den sich orna­men­ta­le Struk­tu­ren, eine der höchs­ten Kunst­for­men: »Im Orna­ment fin­det man Exakt­heit und Stren­ge wie in kei­ner ande­ren Dis­zi­plin. Die regel­mä­ßi­ge Par­ket­tie­rung ist eine Kunst eige­ner Art. Ein Strich wird gespie­gelt, gedreht, ver­dop­pelt, bis er eine Flä­che umschließt und so manch­mal die Anmu­tung einer Gestalt erzeugt, die sich naht­los nach allen Sei­ten wiederholt.

Etwas ande­res sind die Gir­lan­den und Gro­tes­ken der Römer. Sie sind als fest­li­cher Schmuck gemeint und ehren den Anlass. In die­sem Gen­re bewegt sich Fred eben­falls sehr oft. »Man gibt sich eine ein­fa­che Regel, zum Bei­spiel den lau­fen­den Hund, oder ande­re Sym­me­trien und malt dar­in, anders gesagt, man hat einen lee­ren Hin­ter­grund und lässt dar­auf etwas wach­sen. Mein Bild ‚Gene­sis‘ ist ein Bei­spiel der Art lau­fen­der Hund, es hat eine Lese­rich­tung von links nach rechts. 2012 habe ich vie­le orna­men­ta­le Bil­der gemalt, habe Pflan­zen­ran­ken wach­sen las­sen. Ich war über­zeugt, dass dabei etwas zum Aus­druck kom­men wür­de, was mir wich­tig war: nur was gewach­sen ist, existiert.«

Hin­ter den Wer­ken eines Künst­lers ver­birgt sich immer auch ein Meta­the­ma – bei Fred ist es die Lie­be zur Schöp­fung, die er mit sei­nen Wer­ken zum Aus­druck bringt und sei­ne Kunst ist zugleich eine Hom­mage an die Lie­be und damit auch an die Ero­tik, die ein zen­tra­les The­ma vie­ler sei­ner Bil­der ist. Es geht ihm dabei aber nicht um Sex oder Rausch: »Die Lie­be, die Lang­zeit­lie­be, ist mein The­ma. Ich habe das Glück, Lie­be und Treue zu ken­nen und fin­de Mono­ga­mie super. Das Gefühl, eine Part­ne­rin gefun­den zu haben, die das Glei­che liebt wie man selbst, hat sei­nen Höhe­punkt im Lie­bes­akt. Das ver­su­che ich dank­bar und acht­sam aus­zu­drü­cken.« Bleibt die Fra­ge zum Schluss, ob und wie sich Kunst und Phi­lo­so­phie mit­ein­an­der ver­ei­nen las­sen – hier­zu meint Fred: »Ich will Wun­der schaf­fen, aber ich bin all­er­gisch gegen Wun­der. Ich nen­ne mich einen Natur­phi­lo­so­phen. Ich bin anspruchs­voll in mei­ner Lie­be zur Weis­heit der Natur, beim Wun­der wol­len wir wis­sen, was dahin­ter­steckt. Ich bin nicht sicher, ob man mit Male­rei die­sem Ziel die­nen kann – die Sache mit dem Missverständnis.«

Bewusst­seins­ar­beit ist die eigent­li­che Trieb­kraft sei­nes Lebens. Seit Jahr­zehn­ten strei­tet er für eine Welt­theo­rie. Dabei geht es um die Ver­ur­sa­chung von allem, um Meta­phy­sik – »Ich glau­be, es hält mich am Leben, dass ich dem chao­tisch Absur­den des Nicht-Sprach­li­chen eine begreif­ba­re exak­te Geis­tes­welt ent­ge­gen­hal­te. Auch das Eit­le, Gefall­süch­ti­ge am Künst­ler­da­sein braucht ein Gegen­ge­wicht, eine ver­steh­ba­re, kla­re Gedan­ken­welt, die nicht nach Applaus und Beach­tung schielt, son­dern durch Argu­men­te gewinnt. Mein gan­zes Werk ist der Ver­such, ‚Hei­le-Welt‘ als Gegen­ge­wicht auch zu den destruk­ti­ven Ten­den­zen mei­ner Kunst­epo­che, Wie er selbst meint, ist sein intel­lek­tu­el­les Leben ein Kreuz­zug gegen Unver­stand und Unfrei­heit: »Da wür­de ich mich freu­en, wenn ich ver­stan­den wür­de. Die­ser Ver­stand hin­ter den Kulis­sen hat näm­lich etwas begrif­fen, was schöp­fe­risch wir­ken kann: Man kann sich nicht nicht bewe­gen – das Prin­zip der ‚ste­hen­den Wel­le‘. Klingt ein­fach, ist es auch, wenn man begrif­fen hat, war­um. wie eine mini­mal inva­si­ve Medi­zin, zu fördern.«

Wenn jeder und alles immer und in jedem Augen­blick ein klein biss­chen zugibt, wenn jeder Kör­per und auch jeder Schritt ein biss­chen grö­ßer ist als der letz­te, dann beschleu­nigt jeder auf jeden zu, aber er kann es nicht sehen, weil die Abstän­de auch zuneh­men und die per­spek­ti­vi­sche Ver­klei­ne­rung allen einen Streich spielt. Die Kon­se­quen­zen die­ser Erkennt­nis sind berau­schend. Man fühlt sich in Ein­steins Welt­raum-Fahr­stuhl, man muss nicht mal fal­len, um vom Dach auf den Boden zu gelan­gen, der kommt einem ent­ge­gen. Der Andruck des Erd­balls ist mein Gewicht, nicht eine magi­sche Anzie­hungs­kraft; das ist das Wun­der hin­ter den Kulis­sen, kei­ner ist ange­bun­den, weder der Mond noch irgend­wer. Das ist Meta­phy­sik. Es ist so nicht direkt in mei­ner Kunst les­bar, aber als Trieb­kraft, mich malend und all­ge­mein schöp­fe­risch zu bewe­gen, kann eine alter­na­ti­ve Ver­ur­sa­chungs­leh­re Wun­der schaffen.«

Wenn jeder und alles immer und in jedem Augen­blick ein klein biss­chen zugibt, wenn jeder Kör­per und auch jeder Schritt ein biss­chen grö­ßer ist als der letz­te, dann beschleu­nigt jeder auf jeden zu, aber er kann es nicht sehen, weil die Abstän­de auch zuneh­men und die per­spek­ti­vi­sche Ver­klei­ne­rung allen einen Streich spielt. Die Kon­se­quen­zen die­ser Erkennt­nis sind berau­schend. Man fühlt sich in Ein­steins Welt­raum-Fahr­stuhl, man muss nicht mal fal­len, um vom Dach auf den Boden zu gelan­gen, der kommt einem ent­ge­gen. Der Andruck des Erd­balls ist mein Gewicht, nicht eine magi­sche Anzie­hungs­kraft; das ist das Wun­der hin­ter den Kulis­sen, kei­ner ist ange­bun­den, weder der Mond noch irgend­wer. Das ist Meta­phy­sik. Es ist so nicht direkt in mei­ner Kunst les­bar, aber als Trieb­kraft, mich malend und all­ge­mein schöp­fe­risch zu bewe­gen, kann eine alter­na­ti­ve Ver­ur­sa­chungs­leh­re Wun­der schaffen.

Der Arti­kel ist in der Print-Aus­ga­be 4.22 AFFINITY erschienen.

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ist Therapeut, Autor, Referent und Liebhaber der Künste. Wenn er ein Phänomen betrachtet, sei es eine Heilsubstanz oder eine Krankheit, nimmt er stets unterschiedliche Perspektiven ein. In seinen Publikationen und Vorträgen nutzt er die Kunst als Medium, um heilkundliches Wissen zu vermitteln. www.olaf-rippe.de

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