Der Berliner Maler Moseke

»Continuing Revolution« Ein Gespräch in Atelieratmosphäre.

Pas­tos ver­mischt mose­ke die Far­be auf der Lein­wand, Intui­ti­on und Kon­zept for­men mit ent­schlos­se­nen Set­zun­gen expres­si­ve Bild­räu­me. Die inein­an­der gemal­ten Farb­ver­läu­fe, das mehr­schich­ti­ge Auf­tra­gen von Ölfar­be, Harz, Koh­le, das Weg­krat­zen und erneu­te Auf­tra­gen, all dies lässt über­ein­an­der­ge­schich­te­te Farb­mas­sen in einen inne­ren Dia­log tre­ten. Gegen­läu­fi­ge Struk­tu­ren ent­ste­hen oder auch Span­nun­gen, manch­mal wer­den Ris­se über das Bild getrie­ben. Die infor­mel­len Gestal­tungs­ele­men­te sind Far­be, Ges­tus und das Material.Pastos ver­mischt mose­ke die Far­be auf der Lein­wand, Intui­ti­on und Kon­zept for­men mit ent­schlos­se­nen Set­zun­gen expres­si­ve Bild­räu­me. Die inein­an­der gemal­ten Farb­ver­läu­fe, das mehr­schich­ti­ge Auf­tra­gen von Ölfar­be, Harz, Koh­le, das Weg­krat­zen und erneu­te Auf­tra­gen, all dies lässt über­ein­an­der­ge­schich­te­te Farb­mas­sen in einen inne­ren Dia­log tre­ten. Gegen­läu­fi­ge Struk­tu­ren ent­ste­hen oder auch Span­nun­gen, manch­mal wer­den Ris­se über das Bild getrie­ben. Die infor­mel­len Gestal­tungs­ele­men­te sind Far­be, Ges­tus und das Material.

Mat­thi­as Moseke

Die nicht-gegen­ständ­li­che Male­rei stellt das Fun­da­ment Ihres künst­le­ri­schen Schaf­fens dar. Die Arbei­ten sind durch die Kom­po­si­ti­on und die unter­schied­li­chen Valeurs der wahr­nehm­ba­ren Farb­tö­ne zugleich so offen, dass dem Betrach­ter genug Raum für sich selbst bleibt.

Male­rei bedeu­tet für mich geleb­te Frei­heit, im Pro­zess und im Ergeb­nis. Im Infor­mell gibt es die gerings­ten Ein­schrän­kun­gen – für mich und den Betrach­ter glei­cher­ma­ßen. Es ist erstaun­lich, wie unter­schied­lich mei­ne Ange­bo­te auf der asso­zia­ti­ven Ebe­ne wahr­ge­nom­men wer­den, auf der emo­tio­na­len Ebe­ne wirkt die Kom­po­si­ti­on, die immer das Herz mei­ner Bil­der ist. Ich spü­re, wenn‚s stimmt, körperlich.

Und die­se geleb­te Frei­heit – wie ver­wo­ben ist sie mit dem Leben da draußen?

Als Künst­ler ste­he ich meis­tens etwas abseits der gesell­schaft­li­chen Nor­ma­li­tät und schaue von außen nach innen. Natür­lich gibt es vie­le Refe­renz­punk­te zum all­täg­li­chen Leben. Die Gren­zen sind flie­ßend. „Con­ti­nuing Revo­lu­ti­on“ heißt „stän­di­ge Fort­ent­wick­lung“ – auch mei­nes Frei­heits­be­griffs. Kunst hat für mich inso­fern immer auch eine poli­ti­sche Dimension.

Ja, irgend­wie wis­sen alle, dass die 40-Stun­den-Hams­ter­rad-Woche nicht die bes­te Erfin­dung der Men­schen war, aber sel­ten gelingt es jeman­dem, dort aus­zu­stei­gen. Dass Künst­ler sich die­sen Frei­raum erkämp­fen, gegen alle Kon­ven­tio­nen, ist also im Grun­de ein Balan­cie­ren zwi­schen bei­den Rea­li­tä­ten. Was sagen Sie zur doch lau­te­ren Gesell­schafts­kri­tik Ihrer Kol­le­gen wie bspw. Jona­than Meese?

Ich fin­de es rich­tig und wich­tig, wenn Künst­ler in ihren Wer­ken Posi­ti­on bezie­hen, auch zu poli­ti­schen The­men. Gera­de Licht­ge­stal­ten wie Mee­se oder Beuys wer­den wahr­ge­nom­men und ent­wi­ckeln eine enor­me Reichweite.

Eben­so, wie Bank­sy es mit „Girl With A Bal­loon“ bei Sotheby’s geschafft hat. Aber dass sich der Markt­wert des Objek­tes durch sei­ne ‚Inter­ven­ti­on‘ ver­dop­pelt hat und die Besit­ze­rin es jetzt im badi­schen Bur­da-Muse­um den Sen­sa­ti­ons­lus­ti­gen zugäng­lich macht, hat doch mehr mit Iro­nie als mit Kunst zu tun?

Den Schred­der-Coup von Bank­sy an sich sehe ich als stra­te­gi­schen Genie­streich. Man möch­te ihm die Sys­tem­kri­tik so ger­ne glau­ben… Authen­ti­zi­tät ist ein wich­ti­ges Qua­li­täts­merk­mal in der Kunst. Bei Beuys und Mee­se habe ich da kei­ne Zwei­fel. Ich jeden­falls fin­de die lei­sen wie auch die lau­ten Revo­lu­tio­nen glei­cher­ma­ßen wichtig!

Mose­ke oT 50x60 Dammar­fir­nis Öl auf Lein­wand in Privatsammlung
Mose­ke Frik­ti­on Detail
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lebt in Berlin und ist als Sammlungsexpertin, Kritikerin, Autorin und Moderatorin tätig. Ihr Fokus liegt auf dem von ihr gegründeten Collectors Club Berlin – und damit der Pflege von Sammlungen und deren Sichtbarwerdung. In den Ausstellungen der Kunstgesellschaft und den kreativen Projekten des Netzwerks soll Kunst unabhängig vom ‚Kapitalmarkt‘ gezeigt werden. Junge Kunstströmungen verbinden sich hier mit Positionen aus künstlerischen Nachlässen und – unveräußerbaren – Werken in Sammlungen.

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