Ein Besuch im Museum and Atelier Giuditta Brozzetti

Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Bewahrung des Feuers

Sie stellt sich allen, die die Schwel­le des Ate­liers über­schrei­ten, stets als ein­fa­che Hand­wer­ke­rin vor. Mar­ta Cuc­chia ist Tex­til­hand­wer­ke­rin, das stimmt, aber auch Innen­ar­chi­tek­tin (mit einem Abschluss des Euro­päi­schen Insti­tuts für Design in Mai­land) und Unter­neh­me­rin durch Zufall. Vor allem aber hat die­se ent­schlos­se­ne Frau eine gro­ße Ver­ant­wor­tung geerbt: die Tra­di­ti­on des umbri­schen Tex­til­hand­werks am Leben zu erhal­ten. Sie hat sich die­ser Mis­si­on bereit­wil­lig ange­nom­men, indem sie in die Fuß­stap­fen ihrer Mut­ter Cla­ra Bal­del­li Bom­bel­li und Groß­mutter Eleo­no­ra tritt und so die Absich­ten ihrer Urgroß­mutter Giudit­ta Broz­zet­ti wei­ter­führt; sie war es, die alles erdach­te und dem nun hun­dert Jah­re alten Unter­neh­men ihren Namen gab. Mehr als nur ein Tex­til­un­ter­neh­men zu erhal­ten und wei­ter­zu­ge­ben, son­dern einen authen­ti­schen Lebens­stil, das war die Her­aus­for­de­rung für jede von ihnen.

Mar­ta bei der Arbeit im Gang, in dem sich alle Web­stüh­le der Werk­statt befin­den (Jac­quard-Web­stüh­le von 1836 und Pedal­web­stüh­le aus dem 18. und 19. Jahrhundert).

Wenn man die ers­te Fran­zis­ka­ner­kir­che von Peru­gia betritt, die heu­te das Muse­um-Ate­lier für Hand­we­be­rei beher­bergt, in dem Stof­fe gewebt wer­den, die mit den Tra­di­tio­nen Umbri­ens aus dem Mit­tel­al­ter und der Renais­sance ver­bun­den sind, fühlt man sich wie in die Ver­gan­gen­heit ver­setzt. Sich für einen Moment auf den Gip­feln der his­to­ri­schen umbri­schen Stadt in einer Zeit­bla­se zu befin­den, die völ­lig aus der Zeit gefal­len ist, unter­bro­chen nur vom Geräusch der Web­stüh­le, ist eine über­ra­schen­de und ein­zig­ar­ti­ge Erfah­rung. Die Mög­lich­keit, »hin­ter die Kulis­sen« des Pro­jekts zu bli­cken und sei­ne tech­ni­sche, his­to­ri­sche und sozia­le Dimen­si­on ken­nen­zu­ler­nen, ver­leiht der Begeg­nung noch mehr Bedeutung.

Das Geschäft hat sich über ein gan­zes Jahr­hun­dert erstreckt, und der Faden hät­te mehr als ein­mal, näm­lich bei jeder Über­ga­be, rei­ßen kön­nen. Als Mar­ta 1995 den Betrieb über­nahm und den Traum ihrer Eltern ver­wirk­lich­te, indem sie die Werk­statt in die Kir­che San Fran­ces­co alle Don­ne aus dem 13. Jahr­hun­dert ver­leg­te, erhob sich der Phö­nix erneut aus sei­ner Asche. Die­ses mate­ri­el­le und imma­te­ri­el­le Erbe, das von der Mut­ter an die Toch­ter wei­ter­ge­ge­ben wur­de, ist eng mit dem Leben von min­des­tens vier Gene­ra­tio­nen von Frau­en ver­wo­ben. Die Tat­sa­che, dass sich das Unter­neh­men heu­te in der Kir­che »San Fran­ces­co del­le Don­ne« befin­det (so genannt, weil der Klos­ter­kom­plex von Bene­dik­ti­ne­rin­nen bewohnt wur­de), ist eine Ode an all die Frau­en, die mit Lei­den­schaft, Ener­gie, Krea­ti­vi­tät und Arbeits­kraft an die­sem Werk mit­ge­wirkt haben.

Mit den Wor­ten von Cla­ra, Mar­tas Mut­ter: »Wir (Frau­en) haben immer die kul­tu­rel­le Sei­te bevor­zugt […] Wenn es einen Mann gege­ben hät­te, hät­te er die Web­stüh­le mit der Zeit mecha­ni­siert.« Die­se Aus­sa­ge unter­streicht zwei­fels­oh­ne die tief­grei­fen­de Absicht der ursprüng­li­chen Idee. Wäh­rend eine alte umbri­sche Tex­til­tra­di­ti­on wie­der­ge­bo­ren wur­de, erlaub­te man den Frau­en gleich­zei­tig, durch ihre Arbeit wirt­schaft­li­che Unab­hän­gig­keit zu erlan­gen. Im Jahr 1921, im Rah­men der künst­le­ri­schen Wie­der­ge­burt, war die­se Pio­nier­leis­tung zuguns­ten der weib­li­chen Eman­zi­pa­ti­on das Lebens­eli­xier der Werk­statt­schu­le und der weit ver­brei­te­ten Zusammenarbeit.

Wenn Mar­ta von den Anfän­gen des Unter­neh­mens erzählt, kom­men einem Bil­der aus ande­ren Zei­ten in Schwarz-Weiß in den Sinn. »Giudit­ta, die Leh­re­rin war, wur­de wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs zur Direk­to­rin der Grund­schu­len in Peru­gia ernannt. Die­se Arbeit gab ihr die Mög­lich­keit, mit der Kut­sche Dör­fer und Städ­te auf dem peru­gi­schen Land zu besu­chen, wo sie oft das rhyth­mi­sche Schla­gen der Web­stüh­le hör­te. Von hier aus lern­te sie das Pro­dukt die­ser Arbeit ken­nen und wur­de eine erfah­re­ne Wert­schät­ze­rin.« Nach Been­di­gung des Krie­ges trat sie von ihrem Pos­ten als Direk­to­rin zurück und eröff­ne­te 1921 die Werk­statt-Schu­le für Hand­we­be­rei, wodurch die rus­ti­ka­le Webe­rei, die in der Graf­schaft über­lebt hat­te, wie­der zum Leben erweckt wur­de. Damals web­ten die Frau­en zu Hau­se für ihre Fami­lie und in eini­gen Fäl­len auch, um Tausch­wa­ren her­zu­stel­len. »Sie erwarb Jac­quard-Web­stüh­le aus dem 19. Jahr­hun­dert, um die fan­tas­ti­schen deko­ra­ti­ven Moti­ve aus dem Mit­tel­al­ter und der Renais­sance zu repro­du­zie­ren, die man auf den »peru­gi­schen Tisch­de­cken«, Gemäl­den und Fres­ken fin­det. Mit Hil­fe von Bru­no da Osi­mo, einem berühm­ten Künst­ler und Holz­schnit­zer der dama­li­gen Zeit, führ­te sie umfang­rei­che iko­no­gra­phi­sche Unter­su­chun­gen durch.«

Im Zuge der mit Wil­liam Mor­ris in Euro­pa ent­stan­de­nen Arts-and-Crafts-Bewe­gung, deren Ziel es war, die alten, so genann­ten klei­nen Küns­te im Gegen­satz zum Fort­schritt des Indus­trie­zeit­al­ters zu bewah­ren und zu pfle­gen, hat das umbri­sche Kunst­hand­werk ein wah­res Bes­tia­ri­um der Fan­ta­sie vor dem Ver­ges­sen bewahrt. Von der Natur oder der Mytho­lo­gie inspi­rier­te Moti­ve, die auf das Mit­tel­al­ter und die Renais­sance zurück­ge­hen, erstrahl­ten in Umbri­en in neu­em Glanz, wo die so genann­ten »peru­gi­schen Tisch­tü­cher«, die in Ita­li­en und dar­über hin­aus geschätzt wur­den, vom 13. bis zum 16. Jahr­hun­dert gro­ßen Ruhm genos­sen hat­ten. Sie wer­den von den Meis­tern der Male­rei wie Simo­ne Mar­ti­ni bis Pie­tro Loren­zet­ti, von Giot­to bis Ghir­lan­daio und Leo­nar­do da Vin­ci repro­du­ziert. Die­se Arte­fak­te zeich­nen sich durch ein blau gestreif­tes Dekor auf elfen­bein­far­be­nem Grund aus, in dem sich Bän­der mit anthro­po­mor­phen und zoo­mor­phen Figu­ren abwech­seln, unter­bro­chen von pflanz­li­chen Orna­men­ten und archi­tek­to­ni­schen Ele­men­ten, dar­un­ter Tür­me und Brunnen.

Die­ses Voka­bu­lar, das von Giudit­ta für Möbel­stof­fe neu inter­pre­tiert wur­de, wur­de dann unter der Lei­tung ihrer Toch­ter Eleo­no­ra durch eine von ihr selbst ent­wor­fe­ne Beklei­dungs­li­nie berei­chert, die das Unter­neh­men für neue Arten von Designs und Far­ben öff­ne­te. Cla­ra, die drit­te Gene­ra­ti­on, hat sich auf die Repro­duk­ti­on neu­er Designs unter Berück­sich­ti­gung his­to­ri­scher Quel­len spe­zia­li­siert. Sie besuch­te Fach­bi­blio­the­ken und Muse­en in der gan­zen Welt und wur­de so zu einer ech­ten Exper­tin für »peru­gi­sche Tisch­de­cken«. Cla­ras Toch­ter Mar­ta, die den Webern bei der Arbeit zusah und den Rhyth­mus der Web­stüh­le beob­ach­te­te, hat sich die­se alten Ges­ten zu 3eigen gemacht. Sie wur­de spä­ter die ers­te Webe­rin der Fami­lie und kre­iert heu­te unge­wöhn­li­che Stil- und Farb­kom­bi­na­tio­nen oder inter­pre­tiert Stof­fe neu, die von Meis­tern der Renais­sance gemalt wur­den. Wann immer sie kann, setzt sich die Unter­neh­me­rin auf den Pedal­rah­men aus dem 18. Jahr­hun­dert, wenn sie nicht gera­de die zahl­rei­chen Besu­cher (7000 pro Jahr vor COVID) emp­fängt oder die per­so­na­li­sier­ten Bestel­lun­gen bear­bei­tet, die sie aus der gan­zen Welt über die Web­site erhal­ten hat und die sie von den Gesprä­chen mit der Madon­na mit Kind von Pin­tu­ric­chio oder der Hei­li­gen Fami­lie von Signo­rel­li ablenken.

Seit sie am 28. März 1995, ihrem Geburts­tag, aus Mai­land zurück­kehr­te, um die Werk­statt zu über­neh­men, hat sie nicht auf­ge­hört, Pro­jek­te zu koor­di­nie­ren und ihre Träu­me zu ver­wirk­li­chen. Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen waren die Ver­la­ge­rung und der auto­di­dak­ti­sche Wie­der­auf­bau von sie­ben Jac­quard­web­stüh­len und drei Pedal­web­stüh­len aus dem 18. und 19. Jahr­hun­dert in der ehe­ma­li­gen Kir­che in den Jah­ren 1996–1997. Dank sei­ner attrak­ti­ven neu­en Lage wur­de das Ate­lier 2004 in das Sis­te­ma Musea­le del­la Regio­ne Umbria auf­ge­nom­men und ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe der Jah­re zu einem der belieb­tes­ten Aus­flugs­zie­le der Regi­on. Die­ser Über­gang von einer pri­va­ten Werk­statt zu einem öffent­lich zugäng­li­chen Kul­tur­ange­bot erfor­der­te eine deut­li­che Ände­rung der Arbeits­rhyth­men, brach­te aber auch eine ande­re Sicht­bar­keit mit sich, da neue Mög­lich­kei­ten geschaf­fen wur­den. Im Jahr 2017 hat sich die Fon­da­zio­ne Colo­gni dei Mes­tie­ri d ‚Arte mit Mar­ta und dem Desi­gner Feder­i­co Pepe an der Rea­li­sie­rung eines neu­en Dekors, dem Man­dor­la­to, anläss­lich der Ver­an­stal­tung »Dop­pia Fir­ma« wäh­rend der Design­wo­che in Mai­land betei­ligt. Ein deko­ra­ti­ves Motiv, das sie spä­ter in ihrem eige­nen Stil wei­ter­ent­wi­ckel­te und in ver­schie­de­nen Farb­tö­nen dekli­nier­te. Im Jahr 2020 wähl­te das Mode­haus Fen­di das Ate­lier aus, um die iko­ni­sche Fen­di Baguette-Tasche für das Pro­jekt Hand in Hand neu zu inter­pre­tie­ren, das die Exzel­lenz der ita­lie­ni­schen Hand­werks­kunst, durch 20 für die ver­schie­de­nen Regio­nen reprä­sen­ta­ti­ve Hand­wer­ke fei­ert. In letz­ter Zeit hat Mar­ta eine Instal­la­ti­on für die zwei­te Aus­ga­be der pres­ti­ge­träch­ti­gen Aus­stel­lung Homo Faber 2022 in Vene­dig realisiert.

Die Werk­statt, die von etwa 35 Webern in Zei­ten des Wohl­stands auf eine drei­köp­fi­ge Genos­sen­schaft ange­wach­sen ist, folgt in ihrem Enga­ge­ment stets dem his­to­ri­schen Mot­to des Unter­neh­mens: »Labo­r­e­mus Jucun­de« (mit Freu­de arbei­ten). Heu­te hat sich der Kampf um die wirt­schaft­li­che Unab­hän­gig­keit der Frau­en in eine Her­aus­for­de­rung der Erhal­tung und Wei­ter­ga­be von Wis­sen ver­wan­delt, indem er einen tugend­haf­ten Kreis­lauf för­dert, in einen Ansatz der öko­lo­gi­schen Nach­hal­tig­keit. Die Pro­duk­ti­on folgt getreu den jahr­hun­der­te­al­ten Arbeits­rhyth­men und ‑ges­ten und unter­schei­det sich von der Mas­sen­wa­re durch ihre Ein­zig­ar­tig­keit und die abso­lu­te Hin­ga­be bei der Rea­li­sie­rung jedes Pro­dukts; eine Hin­ga­be, die auch durch die Beson­der­hei­ten der ver­al­te­ten Arbeits­um­ge­bung, die im Win­ter beson­ders kalt ist, erfor­der­lich ist. Ermög­licht wird dies auch durch die Unter­stüt­zung der Tre­ad­Right Foun­da­ti­on, die seit 2015 die Pro­jek­te des Ate­liers unter­stützt, die Kon­ti­nui­tät der Gene­ra­tio­nen sicher­stellt und die Besu­cher­zah­len erhöht.

So kre­iert Mar­ta mit ihren Lehr­lin­gen Auré­lie und Sophie noch immer Stof­fe auf ori­gi­na­len Jac­quard-Web­stüh­len aus dem 19. Jahr­hun­dert (Vin­cen­zi-Patent von 1836), ohne jede ande­re Art von Auto­ma­ti­sie­rung. Trotz der digi­ta­len Tech­no­lo­gie wer­den die­se Moti­ve auf eine ent­schie­den greif­ba­re Wei­se Teil des zwei­ten Jahr­tau­sends, indem sie auf Ket­ten aus per­fo­rier­tem Kar­ton »auf­ge­zeich­net« und in Form eines Akkor­de­ons gebun­den­wer­den. Die Ver­zie­run­gen auf den Ket­ten sind mit blo­ßem Auge nicht zu erken­nen: Die Grei­fen, Gra­nat­äp­fel, Ele­fan­ten  usw. sind durch ein klei­nes hand­ge­schrie­be­nes Eti­kett auf dem ers­ten Kar­ton gekenn­zeich­net, gefolgt von vie­len wei­te­ren, je nach Grö­ße des Mus­ters, bis zu einer Höchst­zahl von 1500 Karten.

Alle Her­stel­lungs­schrit­te wer­den im Ate­lier durch­ge­führt, wel­ches aus­schließ­lich Gar­ne aus Baum­wol­le, Lei­nen, Sei­de, Kasch­mir, Gold und Sil­ber kauft, die auf hand­ge­fer­tig­ten Fäden nach jahr­hun­der­te­al­ten Tech­ni­ken gewebt wer­den. Allein der Ein­bau des grö­ße­ren Rah­mens erfor­dert 20 Tage Arbeit. Nach Abschluss die­ser Kett­pha­se kön­nen maxi­mal 50 cm pro Tag gewebt wer­den. Um Stof­fe mit einer Brei­te von etwa 2 m zu weben, müs­sen 3600 Fäden ver­ar­bei­tet wer­den, und das Gewicht für die Bedie­nung des Web­stuhl­pe­dals kann bis zu 90 Kilo pro Web­fach betra­gen. Je mehr Far­ben und Designs, des­to mehr Geduld und Kon­zen­tra­ti­on wer­den auf die Pro­be gestellt.

Das Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men, das im ver­gan­ge­nen Jahr wegen der all­ge­mei­nen welt­wei­ten Kon­junk­tur­ab­schwä­chung infol­ge der Pan­de­mie nicht ein­mal sei­nen 100. Geburts­tag fei­ern konn­te, wie es sich gewünscht hät­te, gibt nicht auf. Die Ver­schie­bung der Hun­dert­jahr­fei­er beinhal­tet eine neue Gestal­tung des Muse­ums­be­reichs; die Her­aus­ga­be von Büchern über die »peru­gi­schen Tisch­de­cken« bei Cla­ra und über die Geschich­te des Ate­liers bei Mar­ta, aber auch ein Künst­ler­buch, das in Zusam­men­ar­beit mit der Dich­te­rin Lau­ra Anfu­so ent­stan­den ist, wer­den eini­ge der Vor­schlä­ge sein. Mar­ta und ihr Team war­ten dar­auf, dass in der ehe­ma­li­gen Kir­che wie­der Nor­ma­li­tät ein­kehrt, um ein gan­zes Jahr­hun­dert weib­li­chen Unter­neh­mer­tums zu erzäh­len, ganz im Sin­ne von Gus­tav Mahlers Gedan­ken: Tra­di­ti­on ist nicht die Anbe­tung der Asche, son­dern die Bewah­rung des Feuers.

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ist Kunsthistorikerin. Nach ihrer Ausbildung an der Ecole du Louvre in Paris arbeitete sie in verschiedenen Museen in Frankreich und spezialisierte sich auf den Textilbereich. Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass man Kulturgüter, darunter auch Textilien, nur dann richtig verstehen kann, wenn man den Schlüssel zu ihrem Verständnis hat. Daher achtet sie darauf, die Vielfalt der textilen Traditionen sowohl auf kultureller und historischer als auch auf technischer Ebene zu beleuchten und dabei die menschliche Dimension hervorzuheben, die jedes Stück Stoff umgibt. Wer sie fertigt, wer sie trägt oder nutzt, was die Motive bedeuten und welchen Platz sie in der persönlichen oder gemeinschaftlichen Weltanschauung einnehmen. Ob es sich um ein jahrhundertealtes koptisches Fragment, ein historisches oder folkloristisches europäisches Kostüm, einen Berberteppich oder eine handgefertigte Neuinterpretation handelt, der anthropologische Ansatz, den sie verfolgt, ermöglicht es, die zahlreichen kulturellen Aspekte und persönlichen Geschichten hervorzuheben, die in der Verflechtung der Fäden enthalten sind.

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