Francesco Faraci

Ich habe Fran­ces­co Fara­ci dar­um gebe­ten, Lei­den­schaft zu defi­nie­ren. Die Wor­te, die Sie gera­de gele­sen haben und die der Foto­graf, Anthro­po­lo­ge, Sozio­lo­ge und Schrift­stel­ler aus Paler­mo dem Begriff der Lei­den­schaft zuge­ord­net hat, stel­len die idea­le Ver­bild­li­chung dar. Könn­ten wir deren Essenz defi­nie­ren, ohne auf unse­re Emo­tio­nen zurück­zu­grei­fen? Wären wir in der Lage, ohne das Ver­schmel­zen der Dyna­mi­ken zwi­schen uns und dem ande­ren über Lei­den­schaft zu spre­chen? Für Men­schen mit medi­ter­ra­nen Wur­zeln passt dies zur Defi­ni­ti­on der Grie­chen πάθος, um ver­bun­den mit der lei­den­den See­le – wie in der christ­li­chen Phi­lo­so­phie – eine posi­ti­ve Bedeu­tung zu fin­den, die auf Hel­den­tum abzielt, auf das Han­deln aus Zorn, auch in sei­ner latei­ni­schen Bedeu­tung. Zwei­fel­los hat die Lei­den­schaft vie­le Fur­chen ver­schie­de­ner Wis­sen­schaf­ten durch­kreuzt, von der Phi­lo­so­phie bis zur Reli­gi­on, von der Medi­zin über die Lite­ra­tur bis hin zur Psy­cho­lo­gie. Es stellt sich die Fra­ge: Kann der Mensch fern­ab der Lei­den­schaft leben? Nein. Tat­säch­lich ist es vor allem die Lei­den­schaft, die die Mensch­heit seit jeher vor­an­treibt: Die von Gefüh­len beweg­te Wut, der Schmerz oder die Suche nach dem Glück trieb den Men­schen zum Han­deln, zum Schaf­fen, zur Ver­än­de­rung, zum Ler­nen an. Die Kunst selbst ist die Frucht der nahe­zu uner­schöpf­li­chen Lei­den­schaft. Wie aber fand eine sol­che Kraft, solch ein exis­ten­zi­el­ler und emo­tio­na­ler Antrieb, den Weg in die Foto­gra­fie und die For­schung von Fran­ces­co Fara­ci? Durch die lei­den­schaft­li­che Beob­ach­tung der Welt und die tie­fe und inni­ge Ver­bin­dung mit sei­nem Hei­mat­land Sizi­li­en, das er mit größ­ter Klar­heit beschreibt und dabei auf die Magie ver­traut, die die unbe­wuss­te Lie­be zu dem dar­stellt, zu dem man gehört und dar­über hinaus.

Die Erzähl­wei­se von Fran­ces­co Fara­ci und des­sen Auf­nah­men ist in der Tat eine Art Lie­bes­be­zie­hung zu dem, was sein Blick in den täg­li­chen Geschich­ten der Men­schen ein­fängt. Es ist eine Rei­se in die mensch­li­che Anthro­po­lo­gie, die von einer alche­mis­ti­schen Aura der anti­ken Erin­ne­rung umhüllt ist, end­lich befreit von den Kon­struk­ten, mit denen die Gesell­schaft respekt­los das unter­wor­fen hat, was sie nicht kann­te oder was nicht mit ihrer eige­nen siche­ren und beque­men exis­ten­zi­el­len Bla­se inter­agie­ren soll­te. Fara­ci, des­sen Aus­bil­dung als Anthro­po­lo­ge und Sozio­lo­ge ihren Aus­druck in der Kame­ra­lin­se gefun­den hat, hat begon­nen, die Welt aus einer ihm eige­nen lei­den­schaft­li­chen und lei­den­schafts­lie­ben­den Sicht zu erfor­schen – jedoch immer ohne bana­les Mit­leid – die teil­wei­se an Pier Pao­lo Paso­li­ni erin­nert und zum Teil von dem Wunsch moti­viert ist, die obsku­re Visi­on einer Poli­tik, die ihre Kin­der ver­las­sen hat, in gewis­ser Wei­se zu ret­ten. So hat sich Fara­ci von Anfang an in die Men­schen­mas­sen sei­ner Stadt Paler­mo gestürzt, ihre Schat­ten­sei­ten gesucht, ihre Lich­ter ein­ge­fan­gen, auch die Unsicht­bars­ten, die Geschich­ten durch direk­te ‚Feld­for­schung‘ erzählt – wie es sich für einen ech­ten Anthro­po­lo­gen gehört – und hat damit eine unge­wöhn­li­che und über­ra­schend ästhe­ti­sche Rei­se­rou­te geschaf­fen. Sei­ne Foto­gra­fie, die die Gren­zen des Vor­ur­teils ver­las­sen hat, ist mehr als nur eine Repor­ta­ge, sie ist eine Foto­gra­fie des Zuhö­rens. Dies erscheint para­dox, ist aber eine syn­äs­the­ti­sche Mischung, die auf den Modus Ope­ran­di von Fran­ces­co Fara­ci ver­weist. Die mensch­li­che Sphä­re, die er por­trä­tiert, ist eine Dimen­si­on, mit der er auf Zehen­spit­zen in Berüh­rung kommt, bis er fast zu deren brü­der­li­chen Ver­trau­ten wird. So nimmt die Lei­den­schaft für ein Land, für eine Stadt, für eine Geschich­te Gestalt an, wird leben­dig und wird zum erzähl­ten Bild und aus die­ser Erzäh­lung ent­steht eine neue Lei­den­schaft, die in Wahr­heit Fara­cis Schaf­fens­pro­zess vor­ge­la­gert ist: die Begeg­nung. Sehr oft hat das zufäl­li­ge Auf­tre­ten unvor­her­ge­se­he­ner Begeg­nun­gen den Anstoß zur Geburt eines foto­gra­fi­schen Pro­jekts gege­ben. Wie schon bei den Lei­den­schaf­ten der Göt­ter des Olymps, ist es oft das Leben selbst, das Fran­ces­co Fara­ci auf sei­ner Rei­se antraf und des­sen inein­an­der ver­schlun­ge­ne Hand­lun­gen zu Geschich­ten über einen Teil der Welt gewor­den sind, der nie erzählt wur­de. »Es waren die zufäl­li­gen Begeg­nun­gen, die die Geburt eines fan­ta­sie­vol­len Inbe­griffs unse­rer Zeit ermög­lich­ten, des ande­ren von uns, wel­ches, nah oder fern, eine erzäh­lens­wer­te Geschich­te hat, die nicht nur die Foto­gra­fie, son­dern alles, was die­se beinhal­tet durch­drin­gen kann, ein hoch­mü­ti­ges, ent­frem­den­des, oft unver­ständ­li­ches Uni­ver­sum, das noch betre­ten wer­den muss, um es zu ver­ste­hen. Was das sein soll? Der Inbe­griff von Gefüh­len, eine Geo­gra­phie vol­ler See­len, die die Lin­se ein­ge­fan­gen hat, ohne ihre Wur­zeln von der syn­chro­nen und dia­chro­nen Poe­sie zu tren­nen, die sich zwi­schen den chro­ma­ti­schen Kon­tras­ten oder den Flucht­li­ni­en ver­steckt – meta­pho­risch – zusam­men­setz­te«, schrieb ich vor zwei Jah­ren, als ich Gele­gen­heit hat­te, Fara­cis Werk und ins­be­son­de­re sei­ne zwei­te bedeu­ten­de Ver­öf­fent­li­chung, Atlan­te Uma­no Sici­lia­no ken­nen­zu­ler­nen, die von Emu­se ver­öf­fent­licht wur­de und in den ers­ten Tagen des Lock­downs 2020 bei mir ankam, wäh­rend ich durch einen selt­sa­men Zufall in das Stu­di­um der Anthro­po­lo­gie und Psy­cho­lo­gie ver­tieft war.

Lei­den­schaft ist, die Stra­ßen der Welt zu beschrei­ten, als ob es ein Lie­bes­akt sei. 

Durch das Ein­fan­gen der Poe­sie des Uner­war­te­ten und der Zufalls­be­geg­nun­gen gelingt es dem Autor immer wie­der, sein Publi­kum mit­zu­rei­ßen, sei es durch Auf­nah­men oder durch geschrie­be­ne Wor­te. Das­sel­be geschah bei Fran­ces­co Fara­cis vor­he­ri­gem Werk, Mala­car­ne, aus dem Jahr 2016, kura­tiert von Bene­det­ta Dona­to, her­aus­ge­ge­ben von Crowd­books, aus­ge­zeich­net in Paris, Mos­kau und prä­sen­tiert 2017 in Les Ren­con­tres d’Arles, beschrie­ben wie folgt: »Die benach­tei­lig­ten Bezir­ke der Stadt Paler­mo sind ein Strom von Kin­dern. Weil sie im Süden auf­wach­sen, wis­sen sie, dass sie schnel­ler sein müs­sen als die ande­ren, schnel­ler ler­nen müs­sen, wie die Welt funk­tio­niert, damit sie nicht von ihr zer­quetscht wer­den. Da sie oft­mals im Glau­ben sind, sie hät­ten von vorn­her­ein kei­ne Chan­ce, wer­den sie zur leich­ten Beu­te für kri­mi­nel­le Orga­ni­sa­tio­nen. Sie sind manch­mal miss­trau­isch, arg­wöh­nisch, gewalt­tä­tig. Wenn man in ihr sozia­les Gefü­ge ein­taucht, sich mit ihnen beschäf­tigt, offen­ba­ren sie ihre Sanft­mut und Mensch­lich­keit. Sie sind ein­fach nur Kin­der. Und doch sind sie für die meis­ten nichts ande­res als Die­be, klei­ne Dro­gen­dea­ler, Hoo­li­gans und Kri­mi­nel­le. Kurz­um: Mala­car­ne (schlech­tes Fleisch).« Das Objek­tiv ist für Fara­cis nicht nur ein Fens­ter zu den Uni­ver­sen, das hin­ter­fragt, son­dern viel häu­fi­ger ein Ver­grö­ße­rungs­glas, das, nach­dem er den Staub der Vor­ur­tei­le und der erbärm­li­chen Gleich­gül­tig­keit besei­tigt hat, weit mehr rie­si­ge Abgrün­de als dunk­le Tie­fen offen­bart. Zyg­munt Bau­man stell­te wahr­heits­ge­mäß fest, dass »das Schei­tern einer Bezie­hung fast immer ein Ver­sa­gen der Kom­mu­ni­ka­ti­on ist«; die Ver­zer­rung, mit der die Pres­se, Gerüch­te oder der Ego­is­mus wah­re Geschich­ten zu ver­dre­hen, ist das, was Fara­ci in der Tat ver­sucht, zu löschen oder zumin­dest abzu­schwä­chen. Mala­car­ne brach­te daher plötz­lich eine neue Geschich­te ans Licht, die in der Lage war, das bereits trau­rig Bekann­te mit dem sanf­ten und net­ten Bild einer Gene­ra­ti­on am Ran­de der Gesell­schaft, die sie nicht ver­steht, zu erset­zen. Die Auf­nah­men, immer von einer pri­mä­ren und lite­ra­ri­schen Ver­wen­dung von Schwarz­weiß­um­ris­sen, ani­mie­ren den Kon­takt des Foto­gra­fen mit sei­nen Sujets noch stär­ker und mit einer sol­chen Kraft in einem der­ar­ti­gen Spiel der Betei­lig­ten – zwi­schen dem unter­su­chen­den Foto­gra­fen und dem unter­such­ten Sujet – dass Fara­ci wie­der ein­mal Kon­ven­tio­nen ent­wur­zelt, einen Teil sei­ner selbst im Ande­ren erkennt, wo unbe­wuss­te und uner­klär­li­che Schwin­gun­gen, arche­ty­pi­sche Lei­den­schaf­ten, erregt wer­den, um in Wahr­heit über­setzt zu wer­den. Auch wenn Mala­car­ne das Pro­jekt war, mit dem Fara­ci inter­na­tio­nal bekannt wur­de – wir erin­nern uns, dass der Autor erst sehr spät auf sei­nem Lebens­weg zur Foto­gra­fie kam -, so schenk­te er 2019 einem Pro­jekt Leben, das aus einer zufäl­li­gen – und ursäch­li­chen – Begeg­nung ent­stand: der mit Loren­zo Che­ru­bi­ni­ali­as Jova­not­ti, ita­lie­ni­scher Sin­ger-Song­wri­ter, gebo­ren in der Rap-Sze­ne der 90er Jah­re und heu­te ein Eck­pfei­ler der Musik um die Jahr­tau­send­wen­de. Die Ent­ste­hung der Freund­schaft zwi­schen Jova­not­ti und dem sizi­lia­ni­schen Foto­gra­fen hat zu einem ganz beson­de­ren redak­tio­nel­len Pro­jekt geführt: Jova Beach Par­ty. Chro­ni­ken einer neu­en Ära.

Eine Rei­se, eine Tour­nee – die letz­te gro­ße ita­lie­ni­sche Kon­zert­rei­se vor Covid19 – die sieb­zehn ita­lie­ni­sche Orte umfass­te, ein ein­zig­ar­ti­ges Ereig­nis, das heu­te als reins­te und unwie­der­hol­ba­re Uto­pie erscheint. Jeder Strand, jeder Berg, jeder von der Tour­nee besuch­te Ort ist für ein oder zwei Tage ein Nicht-Ort gewor­den, eigen­stän­dig und frei. Fran­ces­co Fara­ci sprach über die Dyna­mik der unend­li­chen Kilo­me­ter, durch­drun­gen von Begeg­nun­gen, Visio­nen, Gele­gen­hei­ten, aber auch über »eine Unter­su­chung, wenn man so will, des zeit­ge­nös­si­schen Ita­li­ens bei drei­hun­dert­sech­zig Grad«, ein Por­trät des­sen, was aus uns gewor­den ist. Aber nicht um zurück­zu­bli­cken, son­dern um in die Zukunft zu schau­en, sich mit einem gro­ßen Sprung nach vor­ne zu pro­jek­tie­ren und den Sinn einer gan­zen Gemein­schaft neu zu ent­de­cken: poe­tisch, fröh­lich, tole­rant, ohne Unter­schie­de von Ras­se, Geschlecht und Reli­gi­on.‘ Auch hier hat Fara­ci erneut sei­ne anthro­po­lo­gi­sche Lei­den­schaft für die Welt durch die Dar­stel­lung der Wahr­heit der Men­schen in einer Viel­zahl von Ein­stel­lun­gen in eine kol­lek­ti­ve Kar­te über­setzt, auf der der Prot­ago­nist Jova­not­ti die Gesich­ter der Tau­sen­den von Men­schen ver­zeich­net, die auf den Spu­ren sei­ner Noten zusam­men­ka­men. Das Unbe­kann­te, beseelt von der Lei­den­schaft, ist bekannt gewor­den. Ist Tei­len also Lei­den­schaft? Ja. Umso mehr, wenn man an die Kata­stro­phe der Pan­de­mie denkt, wie sehr sie die Mög­lich­keit ähn­li­cher Ereig­nis­se ver­schlei­ert und gleich­zei­tig den Wil­len ver­stärkt hat, den Wunsch, neue Mög­lich­kei­ten zu schaf­fen, die die Wer­te einer Gemein­schaft schaf­fen kön­nen – so sehr, dass das Pro­jekt auch im letz­ten Herbst in Form einer Aus­stel­lung beim Ria­per­tu­re-Fes­ti­val immer wie­der neue Akzen­te gesetzt hat.

Anu­ar Are­bi, ehe­ma­li­ger Gast von stay­in­art im Jahr 2021, sagt: »Ich stel­le mir das Para­dies als einen Ort vor, an dem man der Lei­den­schaf­ten nie müde wird«; wahr­schein­lich hilft Kraft der Lei­den­schaf­ten auch in der Höl­le unse­rer Zeit dabei, zu über­le­ben. Daher ist also die gesam­te Recher­che von Fran­ces­co Fara­ci etwas, das über die »ein­fa­che« foto­gra­fi­sche Beschrei­bung hin­aus­geht. Er ersetzt den phy­si­ka­li­schen, che­mi­schen und tech­no­lo­gi­schen Pro­zess durch die Erzäh­lung, die Bild­phi­lo­so­phie nach Kep­ler. Und dies demons­triert Fara­ci in jedem sei­ner Pro­jek­te, in jeder sei­ner Ver­öf­fent­li­chun­gen, die er mit Wor­ten beglei­tet, die die Hand­lung einer unbeug­sa­men Lei­den­schaft für die Wahr­heit, für die Men­schen, für das Leben weben. Sei­ne Arbei­ten – etwa für die Zei­tung La Repubbli­ca, die ihm 2020 die Geschich­te eines ver­las­se­nen und stil­len Paler­mos im Lock­down anver­trau­te – sind wah­re Atlan­ten, Kar­to­gra­phien und Kar­ten des Inne­ren, die er mit ande­ren Bli­cken, ande­ren Sen­si­bi­li­tä­ten teilt und sie mit Sen­ti­men­ta­li­tät, Essenz, erha­be­ner Inspi­ra­ti­on und oft sogar Ver­sen über­flu­tet, ver­ewigt in die­sem Notiz­buch, das der sizi­lia­ni­sche Foto­graf immer in sei­ner Nähe hat. Wie Can­to del­la ter­ra, im Atlan­te Uma­no Sici­lia­no, das 2022 zum Gegen­stück der Wor­te des Land­schafts­wis­sen­schaft­lers Fran­co Armi­nio wird, und die neue Publi­ka­ti­on von Fran­ces­co Fara­ci ins Leben ruft: Ani­ma Noma­de. Für ein Foto der Armut, her­aus­ge­ge­ben von Mime­sis, kura­tiert von Desi­rée Mai­da und das Ergeb­nis einer Arbeit, die wie­der ein­mal Bil­der, Geschich­ten, Leben, aber auch eine auto­bio­gra­fi­sche Geschich­te webt, denn »Foto­graf auf Sizi­li­en zu sein«, gibt Fran­ces­co Grund, die Erin­ne­rung lan­ge zu bewah­ren, der Lei­den­schaft für die eige­nen Wur­zeln einer Zukunft jen­seits der Ver­ges­sen­heit und des Ver­ges­sens zu ver­trau­en. Ani­ma Noma­de sind die Men­schen, die die gro­ße Kar­te von Fran­ces­co Fara­cis Blick bil­den, aber Ani­ma Noma­de ist auch sei­ne eige­ne See­le, die, wenn er von sei­ner Insel nach Mai­land, Rom oder ins Aus­land reist, den Ruf des mag­ma­ti­schen und vul­ka­ni­schen Lan­des Sizi­li­ens spürt, wie er in sei­nem Can­to schreibt:

Mein Land, das du mich die wilde
Lie­be gelehrt hast,
das Was­ser mit Blut,
den Hori­zont aus einem Schlüsselloch
wäh­rend ich in Ket­ten auf mei­ne Gna­de warte.
Es gibt eine Zeit zum Zer­stö­ren und eine Zeit
zum Erschaffen.
Eine für Schmerz und eine für Freude.
Eine für die Aus­saat und eine für die Ernte. 

Wir las­sen die Höl­le frei, die Schnau­ze wüten­der und gei­fern­der Hunde,
die Angst vor Worten
und in die­sem Land des Exils, am Schei­de­weg der Völker
an der Krüm­mung des Mittelmeers,
wird die Lie­be erneut zurück­keh­ren, heu­te Nacht, in Sizilien. 

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ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kritikerin, Senior Partnerin und Kuratorin von Arteprima Progetti. Redakteurin für ArtsLife, Photolux Magazine, Il Denaro, Ottica Contemporanea, Rivista Segno und andere Zeitschriften. Sie untersucht multidisziplinäre künstlerische Projekte mit den Schwerpunkten Fotografie, darstellende Kunst und Videokunst und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des IAR-Projekts, International Artist Residency. Sie gehört zu den Förderern und Unterzeichnern des Art Thinking Manifesto. Seit 2018 ist sie künstlerische Leiterin der Sektion Fotografie des Festivals VinArte und gemeinsam mit Massimo Mattioli Initiatorin des Projekts Imago Murgantia. Darüber hinaus hat sie im Jahr 2020 eine Zusammenarbeit mit der Kanzlei Studio Jaumann srl begonnen, wobei sie die Welt der Kunst mit der des Rechts und des geistigen Eigentums verbindet.

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