In den Gemälden von Agatha Belaya

Die Leidenschaft für das Leben und die Liebe zum Detail

Die rus­si­sche Künst­le­rin Aga­tha Bela­ya (Jahr­gang 1975) ist eine glän­zen­de Ver­tre­te­rin einer Kon­stel­la­ti­on rus­si­scher Spit­zen­künst­le­rin­nen und ‑künst­ler der Gegen­wart und ihre Arbei­ten sind in vie­ler­lei Hin­sicht bemer­kens­wert. In unse­rer Welt vol­ler dra­ma­ti­scher Ereig­nis­se sind ihre Bil­der wie ein Hauch fri­scher Luft. Aga­tha Bela­ya lädt den Betrach­ter ein, in eine ande­re Rea­li­tät ein­zu­tau­chen und die uns umge­ben­de Welt aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve zu sehen. Das künst­le­ri­sche Uni­ver­sum von Aga­tha Bela­ya ist mit Sym­bo­len ange­rei­chert und zeich­net sich durch Ver­wei­se auf den Sur­rea­lis­mus aus, wobei jedes Werk dem Betrach­ter eine Geschich­te erzählt. In ihren Gemäl­den wen­det die Künst­le­rin kul­tu­rel­le Codes an, die sich in den Hand­lun­gen der Betrach­ter wider­spie­geln kön­nen und sich auf ihr kul­tu­rel­les Unbe­wuss­tes beziehen.

Grund­sätz­lich war die Idee von sur­rea­len Wel­ten vol­ler Bil­der aus dem Unter­be­wusst­sein und Träu­men, in denen die übli­che Logik und all­ge­mein akzep­tier­te Regeln nicht funk­tio­nie­ren wür­den, in der Kunst des 20. Jahr­hun­derts sehr beliebt. Maler, Schrift­stel­ler, Musi­ker und Film­re­gis­seu­re nutz­ten den Sur­rea­lis­mus, um die Wider­sprü­che der Rea­li­tät zu reflek­tie­ren und neu zu den­ken. Die­ser Ansatz wur­de oft von den berühm­ten Sur­rea­lis­ten Sal­va­dor Dalí und René Magrit­te ange­wen­det. Die Art und Wei­se, wie Aga­tha Bela­ya in ihren Gemäl­den Kate­go­rien wie Raum und Lee­re behan­delt, bezieht ihre Wer­ke auf den Sur­rea­lis­mus. Die Kunst von Aga­tha Bela­ya zeigt jedoch kei­ne dra­ma­ti­schen, skur­ri­len oder tra­gi­schen Bil­der, die für Sal­va­dor Dalí üblich sind. Im Gegen­teil sind die ruhi­ge und nach­denk­li­che Atmo­sphä­re sowie das phi­lo­so­phi­sche Ein­tau­chen in das Unter­be­wusst­sein, die eher für René Magrit­tes Gemäl­de cha­rak­te­ris­tisch sind, auch für Aga­tha Bela­ya üblich. Ihre Her­an­ge­hens­wei­se an die Dar­stel­lung archi­tek­to­ni­scher Umge­bun­gen und die Inte­gra­ti­on von Men­schen in die­se Umge­bun­gen demons­triert außer­dem die Affi­ni­tät zur Kunst von René Magrit­te. Zum Bei­spiel zei­gen meh­re­re Gemäl­de der rus­si­schen Künst­le­rin Per­sön­lich­kei­ten in his­to­ri­schen Kos­tü­men, die in gewöhn­li­chen Parks mit Gar­ten­skulp­tu­ren spa­zie­ren gehen. In die­sen Kom­po­si­tio­nen haben die Bäu­me und Büsche per­fek­te geo­me­tri­sche For­men und ihre Far­ben ent­spre­chen voll­stän­dig den lila, roten, wei­ßen oder vio­let­ten Far­ben der Damen­klei­der. Dies mani­fes­tiert die Har­mo­nie zwi­schen Natur und Mensch. In ihrer ande­ren Rei­he lädt Aga­tha Bela­ya das Publi­kum ein, ein neu­es Uni­ver­sum zu ent­de­cken, das von schö­nen Men­schen, Sport­lern, Kin­dern und Kat­zen geprägt ist, die immer mit ver­schie­de­nen Arten von Spie­len beschäf­tigt sind. Die Künst­le­rin gibt zu, dass die­se Per­sön­lich­kei­ten tat­säch­lich als Vor­bil­der für ihre Bil­der die­nen, weil sie die meis­te Zeit von ihnen umge­ben ist und in einer schö­nen Welt lebt.

The artist Aga­tha Bela­ya at her stu­dio. Pho­to: Ale­xey Pakhomov.

Die Kunst­wer­ke von Aga­tha Bela­ya sind auf­grund der Pro­fes­sio­na­li­tät der Künst­le­rin in der Welt­ge­mein­schaft der Kunst­samm­ler bekannt. Tat­säch­lich ist die Lis­te ihrer Aus­zeich­nun­gen lang. Dar­un­ter fin­det sich der Preis für das bes­te Gemäl­de, der von der welt­be­rühm­ten Staat­li­chen Tret­ja­kow-Gale­rie in Mos­kau ver­lie­hen wur­de. Ein wei­te­rer Aspekt, der die Bewun­de­rung für Aga­tha Bela­yas Kunst durch Kunst­ken­ner bestimmt, ist ihr erkenn­ba­rer Stil und die aus­ge­wo­ge­ne Balan­ce zwi­schen Fan­ta­sie und Rea­li­tät. Wenn sie über ihre viel­fäl­ti­gen Inspi­ra­ti­ons­quel­len spricht, bezieht sich Aga­tha Bela­ya auf die Lite­ra­tur und kul­tu­rel­le Tra­di­tio­nen euro­päi­scher Län­der. Die Künst­le­rin erwähnt, dass sie seit ihrer Kind­heit von anti­ken Mythen, ins­be­son­de­re der grie­chi­schen Mytho­lo­gie, und Büchern fas­zi­niert war, wobei Ali­ces Aben­teu­er im Wun­der­land von Lewis Car­roll ihr Lieb­lings­buch ist. Die sich wie­der­ho­len­den Moti­ve von Kar­ten­häu­sern, Kat­zen, exo­ti­schen Blu­men und noblen jun­gen Damen in schö­nen Klei­dern ver­bin­den die Kunst von Aga­tha Bela­ya gewis­ser­ma­ßen mit der Bil­der­welt von Lewis Car­roll. Die Künst­le­rin zeigt Damen, die ihr Leben mit Stil und Charme leben, aber manch­mal scheint es eine Tee­par­ty für eine Per­son zu sein. Aga­tha Bela­ya hat meh­re­re Gemäl­de, die eine Frau zei­gen, die ihren Nach­mit­tags­tee in einem Pavil­lon genießt, der eher an ein Gewächs­haus für exo­ti­sche Pflan­zen erin­nert. Es scheint, dass das Model ein über­mä­ßig behü­te­tes Leben in einer siche­ren Umge­bung führt und ihre Kom­fort­zo­ne nicht ver­las­sen würde.

Eine Kom­bi­na­ti­on von unstim­mi­gen Objek­ten und Bil­dern in den Gemäl­den der Künst­le­rin erweckt den Ein­druck, dass die Hand­lun­gen der Per­sön­lich­kei­ten ent­we­der unlo­gisch sind oder eine spi­ri­tu­el­le Bedeu­tung haben. Dies wie­der­um ermög­licht es dem Betrach­ter, sich von der Rea­li­tät zu distan­zie­ren und die unnö­ti­gen Kom­pli­ka­tio­nen der rea­len Welt wahr­zu­neh­men. Die Ideen und The­men, die Aga­tha Bela­ya in ihren Wer­ken aus­ar­bei­tet, gehen über Zeit und Raum hin­aus. Dies wird durch das hoch­ver­an­lag­te künst­le­ri­sche Kön­nen und die per­fek­te Kennt­nis der tra­di­tio­nel­len Ölmal­tech­nik ergänzt. Als Aga­tha Bela­ya ihr Stu­di­um und ihre Kar­rie­re in Sankt Peters­burg begann, war sie von der pracht­vol­len Atmo­sphä­re der Kul­tur­haupt­stadt Russ­lands sehr beein­druckt. Das aus­gie­bi­ge künst­le­ri­sche Leben die­ser Stadt hat sie über­haupt erst dazu inspi­riert, Male­rin zu wer­den. Aga­tha Bela­ya ist der Mei­nung, dass der Hin­ter­grund im Leben eines Künst­lers eine bedeu­ten­de Rol­le spielt. Tat­säch­lich ist die Grund­la­ge für den Erfolg eines Künst­lers meist sei­ne Aus­bil­dung. Aga­tha Bela­ya wur­de in kei­ner Künst­ler­fa­mi­lie gebo­ren, aber ihre Eltern haben sie immer unter­stützt und ihre Wert­schät­zung für Kunst gezeigt. Dies ermu­tig­te Aga­tha Bela­ya, Male­rin zu werden.

1995 begann sie ihr ers­tes Jahr an der berühm­tes­ten und ältes­ten rus­si­schen Hoch­schu­le für künst­le­ri­sche Bil­dung – dem Staat­li­chen Aka­de­mi­schen Insti­tut für Male­rei, Bild­haue­rei und Archi­tek­tur in Sankt Peters­burg, das nach Ilya Efi­mo­vich Repin benannt ist. Wäh­rend ihrer Stu­di­en­zeit arbei­te­te Aga­tha Bela­ya im Stu­dio Monu­men­tal Art, das von dem belieb­ten Künst­ler Andrey Myl­ni­kov (1919–2012) gelei­tet wur­de. Als bedeu­ten­der Ver­tre­ter der sowje­ti­schen Kunst spiel­te Pro­fes­sor Myl­ni­kov eine wich­ti­ge Rol­le beim Auf­bau der rus­si­schen Maler­schu­le. Nach meh­re­ren Jah­ren gründ­li­chen Stu­di­ums im Ate­lier für monu­men­ta­le Kunst von Pro­fes­sor Myl­ni­kov ist Aga­tha Bela­ya in der Tat zu einer glän­zen­den Ver­tre­te­rin der Sankt-Peters­bur­ger-Schu­le für Male­rei gewor­den. 2001 schloss sie ihr Stu­di­um als bes­te Stu­den­tin mit her­vor­ra­gen­den Erfolgs­aus­sich­ten sowohl im aka­de­mi­schen als auch im künst­le­ri­schen Bereich ab. Obwohl ihr Abschluss schon eine Wei­le her ist, betont Aga­tha Bela­ya immer wie­der, dass sie sehr froh ist, Schü­le­rin von Andrey Myl­ni­kov gewe­sen zu sein, und bedankt sich in Inter­views immer wie­der bei ihrem Leh­rer. Pro­fes­sor Myl­ni­kov war bereits ein älte­rer Mensch, als Aga­tha Bela­ya Stu­den­tin war. Sie war von sei­nem Intel­lekt und sei­nem brei­ten, enzy­klo­pä­di­schen Wis­sen zu ver­schie­de­nen The­men sehr beein­druckt. Die Künst­le­rin erin­nert sich, dass Andrey Myl­ni­kov ein sehr anspruchs­vol­ler Leh­rer war, der manch­mal hart und streng gewe­sen ist. Gleich­zei­tig gab er aber oft wich­ti­ge prak­ti­sche Rat­schlä­ge oder emp­fahl Aga­tha Bela­ya, sich die Wer­ke bestimm­ter Künst­le­rin­nen und Künst­ler genau­er anzu­se­hen und zu studieren.

Wäh­rend der ver­schie­de­nen Pha­sen ihres künst­le­ri­schen Lebens hat sich Aga­tha Bela­ya die Fähig­keit bewahrt, stän­dig auf der Suche nach Krea­ti­vi­tät zu sein, was die Ori­gi­na­li­tät der The­men ihrer Bil­der sicher­stellt. Dies wie­der­um gilt – abge­se­hen von der Teil­nah­me an ver­schie­de­nen Kunst­aus­stel­lun­gen und Fes­ti­vals im In- und Aus­land – seit jeher als eine der Bedin­gun­gen für den Erfolg eines Künst­lers. Der Beginn von Aga­tha Bela­yas Kar­rie­re ist eng mit der monu­men­ta­len Kunst ver­bun­den, die den bes­ten Tra­di­tio­nen der Schu­le von Andrey Myl­ni­kov ent­spricht. Aga­tha Bela­ya hat Wand­ge­mäl­de in meh­re­ren rus­si­schen Kathe­dra­len gemalt. Sie war noch im fünf­ten Stu­di­en­jahr, als sie sich 1999 einer Grup­pe von Künst­lern anschloss, um an Wand­ge­mäl­den in der neu restau­rier­ten Christ-Erlö­ser-Kathe­dra­le in Mos­kau zu arbei­ten. Eini­ge Jah­re nach ihrem Abschluss erhielt Aga­tha Bela­ya für drei Jah­re ein prä­si­dia­les Sti­pen­di­um und ein indi­vi­du­el­les Ate­lier. Dies war für die Kar­rie­re der jun­gen Künst­le­rin sehr för­der­lich und bescher­te Aga­tha Bela­ya einen guten Start.

In der frü­hen Pha­se ihrer Arbeit wid­me­te Aga­tha Bela­ya Kos­tü­men und Klei­dern viel Auf­merk­sam­keit. Eini­ge der Per­sön­lich­kei­ten in ihren Gemäl­den erin­nern an Zeit­ge­nos­sen von René Magrit­te; Frau­en sind in Klei­dern mit Kor­setts, aus­ge­präg­ten Tail­len und wei­ten Röcken dar­ge­stellt. In letz­ter Zeit ist die Künst­le­rin jedoch vor allem dar­an inter­es­siert, zeit­lo­se The­ma­ti­ken zu zei­gen – und sie lässt immer Raum für die Krea­ti­vi­tät und Fan­ta­sie der Betrach­ter. Der Stil der Kos­tü­me in Aga­tha Bela­yas neu­es­ten Gemäl­den ist ent­we­der neu­tral oder eklek­tisch und hat kei­nen Bezug zur Gegen­wart. Das glei­che könn­te man über die Archi­tek­tur und all­ge­mein über die Umge­bung sagen, in der die Künst­le­rin ihre Per­sön­lich­kei­ten plat­ziert – sie wür­den nicht als Indi­ka­tor für eine bestimm­te Zeit oder ein bestimm­tes Land die­nen. In den letz­ten Jah­ren hat sich die Künst­le­rin bei der Arbeit haupt­säch­lich auf ihre künst­le­ri­sche Vor­stel­lungs­kraft ver­las­sen, wäh­rend sie zu Beginn ihrer Kar­rie­re inspi­riert aus dem Leben mal­te. Trotz­dem behält sie ihren aka­de­mi­schen Ansatz bei. Dadurch wir­ken die Bewe­gun­gen und Ges­ten der Men­schen in ihren Bil­dern natür­lich und die Objek­te wir­ken natur­ge­treu. Die Künst­le­rin erwähnt, dass sie zuerst eine Idee für ein Gemäl­de hat und beginnt, Infor­ma­tio­nen zu sam­meln. Ihre Ideen kön­nen nicht nur aus Büchern stam­men, son­dern auch aus einer ein­zi­gen Ges­te oder Bewe­gung einer Per­son. Aga­tha Bela­ya betont die Bedeu­tung einer Skiz­ze in der Anfangs­pha­se der Arbeit und sagt, dass sie Notiz­bü­cher mit Skiz­zen hat. Manch­mal gehen ihre Ideen nicht über eine Skiz­ze hin­aus; es ist mög­lich, dass die Künst­le­rin es bei die­ser Skiz­ze belässt, um Jah­re spä­ter die Arbeit dar­an fortzusetzen.

Aga­tha Bela­ya beginnt mit einer ein­fa­chen Skiz­ze, ent­wi­ckelt die­se zu einer gro­ßen Detail­kom­po­si­ti­on und fährt dann mit Far­be fort. Die Künst­le­rin räumt ein, dass die Ideen­fin­dung für die Gemäl­de sowie die Erwei­te­rung die­ser Ideen die größ­te Her­aus­for­de­rung dar­stellt. Alle Schwie­rig­kei­ten ver­schwin­den jedoch, wenn sie zum nächs­ten Schritt über­geht und mit der Arbeit auf der Lein­wand beginnt, was für sie die ange­nehms­te Pha­se im krea­ti­ven Pro­zess ist. Auf­grund der gründ­li­chen Her­an­ge­hens­wei­se an ihre Arbeit nimmt Aga­tha Bela­ya sel­ten umfas­sen­de Ver­än­de­run­gen an ihren Bil­dern vor. Schließ­lich ent­schei­det die Künst­le­rin intui­tiv, ob ein Gemäl­de fer­tig ist, wenn es har­mo­nisch aus­sieht und nichts hin­zu­zu­fü­gen ist. Men­schen zu malen und die Mög­lich­keit zu haben, in ihren Kunst­wer­ken eine Geschich­te zu erzäh­len, war für Aga­tha Bela­ya schon immer das Inter­es­san­tes­te. Die Künst­le­rin ist auch fas­zi­niert davon, die Bewe­gung von Per­sön­lich­kei­ten auf der Lein­wand aus­zu­drü­cken. Viel­leicht zeigt Aga­tha Bela­ya aus die­sem Grund meist akti­ve Men­schen mit im Wind flat­tern­den Haa­ren; sie genie­ßen das Leben und spie­len ver­schie­de­ne Spie­le wie Bad­min­ton oder Ten­nis, den Lieb­lings­sport der Künst­le­rin. In einem ihrer Gemäl­de kom­bi­niert Aga­tha Bela­ya Bad­min­ton und das wie­der­keh­ren­de Motiv der Sei­fen­bla­sen, die als Feder­ball ver­wen­det wer­den. Die Sym­bo­lik der Sei­fen­bla­sen, die laut der Künst­le­rin eine Welt in sich ein­schlie­ßen, bringt phi­lo­so­phi­sche Kon­no­ta­tio­nen in das Thema.

Die Kom­po­si­tio­nen mit ver­schie­de­nen Spiel­platz­spie­len zele­brie­ren end­lo­se Jugend. Sie sind vol­ler Sorg­lo­sig­keit, Dyna­mik und doch aus­ge­wo­gen und schaf­fen eine Atmo­sphä­re der Gelas­sen­heit. Das Ver­steck­spiel ist ein belieb­tes Motiv in Aga­tha Bela­yas Gemäl­den. Die Künst­le­rin nimmt es nicht nur als Spiel wahr, son­dern auch als Motiv der Suche nach etwas im Leben. Inter­es­sant fin­det sie, dass der eine viel­leicht noch sucht, wäh­rend der ande­re viel­leicht schon die Lösung oder das Ver­ständ­nis für den Lauf der Din­ge gefun­den hat. Das Motiv des Him­mel-und-Höl­le-Spiels in Aga­tha Bela­yas Bil­dern ist die Meta­pher der Lebens­wei­se, denn jeder Mensch arbei­tet auf ein Ergeb­nis hin. Für die Künst­le­rin die­nen Spie­le als meta­pho­ri­sche Inter­pre­ta­tio­nen unse­rer Welt, in der laut Aga­tha Bela­ya jeder Mensch sei­ne Rol­le spielt. Das Motiv des Spiels kann auch als end­lo­ser Pro­zess des Erwer­bens von Lebens­er­fah­run­gen inter­pre­tiert wer­den, der für die inne­ren Wel­ten der Per­sön­lich­kei­ten för­der­lich ist. Im All­ge­mei­nen spie­geln die Gemäl­de, die Men­schen beim Spie­len auf dem Spiel­platz, beim Bad­min­ton oder Schach oder beim Bau­en von Kar­ten­häu­sern in ima­gi­nä­ren oder rea­len Räu­men zei­gen, die inne­ren Wel­ten die­ser Men­schen wider. Die per­sön­li­chen Rea­li­tä­ten der Per­sön­lich­kei­ten der Gemäl­de ver­wan­deln sich und deh­nen sich auf das wirk­li­che Leben aus. Abschlie­ßend betrach­tet Aga­tha Bela­ya in ihren kom­ple­xen und den­noch aus­ge­wo­ge­nen Kom­po­si­tio­nen All­tags­ge­gen­stän­de, unter­streicht die Bedeu­tung jeder Bewe­gung oder Hand­lung und fin­det Spi­ri­tua­li­tät in mate­ri­el­len Din­gen. Bemer­kens­wert ist auch das raf­fi­nier­te Farb­ge­fühl der Künst­le­rin, das ihre Wer­ke zu High­lights jeder Samm­lung oder Aus­stel­lung macht.

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geschrieben von

ist Art-Direktorin der RakovGallery und lehrt an der Uraler Föderaluniversität. Nach ihrem Abschluss an der Ural State University war Maria Kuratorin der Sammlung europäischer Kunst im örtlichen Museum für Schöne Künste. Sie hat einen Forschungs-MA der Universität Groningen (cum laude) und einen PhD in Kunstgeschichte der Universität Edinburgh. Maria absolvierte Praktika im Bonnefantenmuseum Maastricht, im Rijksmuseum Amsterdam, im Bode Museum in Berlin und im Getty Museum in Los Angeles.

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